In Bürgerbewegungen, rechtspopulistischen Parteien und Internetforen wird offen gegen Muslim_innen gehetzt. Volksentscheide sollen Muslim_innen daran hindern, ihr Recht auf Religionsfreiheit umzusetzen, Veranstaltungen und Publikationen tragen dazu bei, eine aggressive Stimmung gegen Muslim_innen zu schüren. Die Äußerungen und Aktionen zielen darauf, die Partizipations- und Handlungsmöglichkeiten von Muslim_innen zu begrenzen. Argumentativ werden Muslim_innen ethnisiert und kriminalisiert, ihnen wird vorgeworfen, dass sie »uns« bedrohten und Deutschland/Europa/die Welt erobern oder im Stillen unterwandern wollten. Wer Muslim_innen in ihren demokratischen Rechten unterstützt oder ihre Daseinsberechtigung in Europa nicht in Zweifel zieht und ihre Handlungsmöglichkeiten nicht beschränken will, wird als Mittäter_in denunziert.
Unterhalb dieser Stilisierung von Muslim_innen als Aggressor_innen lassen sich Parallelen zu moderaten, alltäglichen Äußerungen finden. Muslim_innen als Fremde zu behandeln und sie als Sicherheitsrisiko einzustufen, ihnen pauschal Sexismus, Homophobie, Antisemitismus, Bildungsferne und vieles mehr vorzuwerfen, sind Diskurse, die sich auch in anderen gesellschaftlichen Kontexten wiederfinden.