DISS - Backlist
lieferbar ab 1.1.2004
Euthanasie war keine Erfindung wahnhafter Nazis, sie war eingebettet in Betrachtungsweisen, die Menschen verdinglichen, vermessen und bewerten. Und auch heute bringen sich auf Kongressen, in Universitäten, Parlamenten, Kliniken, Ethikkommissionen und Fachzeitschriften wieder solche Betrachtungsweisen zur Geltung.
Embryonen sollen nach ihrer potentiellen Personalität selektiert werden, das Ende menschlichen Lebens an der Funktionstüchtigkeit eines Organs festgemacht werden.
Klaus-Peter Drechsel analysiert das Konzept "Euthanasie" aus der historischen Perspektive, das für die Morde an behinderten Menschen unter dem Namen "Schöner Tod" entwickelt wurde. Dabei betont er den Zusammenhang zwischen Psychiatrie und Euthanasie, wobei er besonders Zahlen und Texte, die einen Einblick in die Entwicklung und Logik der deutschen Anstaltspsychiatrie geben, untersucht.