Das Jahr 2020 wird als der Beginn der weltweiten Covid-19-Pandemie in die Geschichte eingehen. Wird dies auch für die rassistische Gewalt gelten, die zeitgleich in den USA, der Bundesrepublik Deutschland und vielen weiteren Ländern stattfand?
Im Frühjahr und Sommer 2020 nahmen die Proteste der Black-Lives-Matter-Bewegung zunächst in den USA und bald darauf weltweit eine Dimension an, wie es sie seit den Tagen der afroamerikanischen Bürger*innenrechtsbewegung nicht mehr gegeben hat. In Deutschland forderte der Rechtsterrorismus im Februar 2020 in Hanau neun Todesopfer – alle mit Migrationsgeschichte.
Mit diesem Buch sollen die Zusammenhänge zwischen den Strukturen der Stadt und denen des Rassismus sowohl charakterisiert als auch analysiert werden. In welcher Weise wirkt sich Rassismus im städtischen Alltag, im Bildungswesen, im öffentlichen Raum, bei der Wohnungssuche oder gegenüber Institutionen wie der Polizei aus? Und in welcher Weise kann dagegen vorgegangen werden? Schließlich ist die Stadt nicht nur der Ort des rassistischen Geschehens, sondern auch der Raum für den antirassistischen Kampf.