Dekolonisierung des Denkens
Essays über afrikanische Sprachen in der Literatur
Beschreibung
2. Auflage
Sein literarisches Werk macht den kenianischen Kulturwissenschaftler und Schriftsteller Ngugi wa Thiong’o [Autor u.a. von ›Herr der Krähen‹, ›Der gekreuzigte Teufel‹ oder ›Träume in Zeiten des Krieges‹] seit vielen Jahren zu einem Kandidaten für den Literaturnobelpreis. In seiner Essay-Sammlung Dekolonisierung des Denkens analysiert er die geistigen Folgen des europäischen Kolonialismus, der Unterdrückung der Sprachen Afrikas und damit auch der Zerstörung von Kulturen.
Als das Ende der kolonialen Herrschaft erkämpft war, bestand die europäische kulturelle Dominanz fort. Europas Sprachen, sein Denken, sein Blick auf Geschichte und Gegenwart beeinflussen das afrikanische Selbstverständnis bis heute. Durch die Essays von Ngugi wa Thiong’o wird deutlich, dass die afrikanischen Sprachen ein wesentliches Mittel zur Befreiung von kolonialen Herrschafts- und Denkstrukturen sind. Denn die Sprache bildet den Grundstein für die Vermittlung von Kultur und Geschichte.
Die nun erstmals auf Deutsch vorliegende Essaysammlung wird durch aktuelle Beiträge afrikanischer Autor*innen und Wissenschaftler*innen ergänzt, die sich mit der Bedeutung auseinandersetzen, die Ngugi wa Thiong’os Thesen in ihrer Heimat erlangt haben: Boubacar Boris Diop (Senegal), Achille Mbembe (Kamerun), Petina Gappah (Simbabwe), Sonwabiso Ngcowa (Südafrika) und Mukoma wa Ngugi, einem Sohn Ngugi wa Thiong’os.
»Das Buch bietet anschauliche Ansatzpunkte zur Reflexion über Literatur und Sprachen als Fenster zur afrikanischen Belletristik und thematisiert kenntnisreich (Neo)-Kolonialismus ebenso wir gesellschaftliche und kulturelle Verwerfung.« – Rita Schäfer, welt-sichten
» … endlich ins Deutsche übersetzt … « – Almut Seiler-Dietrich, Neue Züricher Zeitung
Dieser Titel ist auch als erhältlich.
Autor*in
Ngugi wa Thiong’o, 1938 in Limuru, Kenia, geboren, lehrte Literaturwissenschaften unter anderem an der Yale University, der New York University und an der University of California, Irvine. Bereits mehrfach in der engeren Auswahl für den Literaturnobelpreis, erhielt er 2001 den renommierten Nonino International Prize for Literature. 2019 wird er erstmals auch für seine kulturpolitischen Essays und sein lebenslanges Engagement für Frieden und Gerechtigkeit mit dem Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis ausgezeichnet.
Presse
Leser*innenstimmen
Leseprobe - pdf
»Ngugi Wa Thiong'o accepts Premi Internacional Catalunya 2019.« – James Murua's Literary, 7. September 2020
Ursula Menzer über »Afrika sichtbar machen« –Deutschlandfunk, Andruck, 17. Februar 2020
Im Mai 2019 erhielt Ngugi wa Thiong'o den angesehenen Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück. Wesentlich für diese Entscheidung waren seine Essay-Sammlungen Dekolonisierung des Denkens und Moving the Centre. Hier mehr zur Begründung der Jury ...
»Subsahara-Afrikas postkolonialer Diskurs« – Deutschlandfunk, Essay und Diskurs, 17. Februar 2019 | oder als Audio hier (13:44–16:24 min.)
»Ein Kontinent mit vielen Stimmen« – Anita Djafari, Börsenblatt, Februar 2019
»Erst die Gewehrkugeln, dann die Schultafeln.« – Vorabdruck in Neues Deutschland, 16. Oktober 2017
»Speaking Shona was associated with humiliation«: Petina Gappah on the influence, on her writing, of Ngugi wa Thiong'o's ›Decolonising the Mind‹ – Auszug (auf English) inThe Johannesburg Review of Books 2017, November 6, 2017
Über Ngugi wa Thiong'o und seine Essaysammlung ›Dekolonisierung des Denkens‹ – Gespräch mit (Mitherausgeberin) Christa Morgenrath, Deutschlandfunk, Büchermarkt, 9. Januar 2018, 09:13 min.
»Plädoyer für eine wirklich afrikanische Literatur« – Antje Deistler über ›Dekolonisierung des Denkens‹, Deutschlandfunk, Büchermarkt, 10. Juli 2018, 03:39 min.
»Einer der größten Schriftsteller Afrikas in Köln« – Ulrich Noller über Ngugi wa Thiong'o, WDR5, Scala, 18. Juni 2018, 06:46 min.
»Ngugi wa Thiong'o – Stimme Afrikas« – Ulrich Noller über einen der bedeutendsten Schriftsteller des afrikanischen Kontinents, WDR1, Cosmo, 19. Juni 2018
»African languages need to talk to each other« – Interview von Mohammed Khelef mit