Ricardo Flores Magón, geboren 1873, war einer der einflussreichsten Anarchisten in der revolutionären Bewegung Mexikos. Schon früh war er aktiv im Kampf gegen den Diktator Porfirio Diaz. Ab 1901 engagierte er sich im Vorfeld der Revolution in der liberalen Bewegung und wurde als Herausgeber verschiedener regierungsoppositioneller Zeitungen mehrere Male verhaftet. 1904 floh er in die USA, und 1905 gründete er die Partido Liberal Mexicano, die 1906 und 1908 zwei erfolglose Aufstände gegen Diaz organisierte. Während des US-amerikanischen Exils wurde er u.a. mit Emma Goldman bekannt gemacht, und bekam so Kontakt zum anarchistischen Gedankengut. Mit Ausbruch der Revolution 1910 begann Magón, für den Anarchismus zu leben. Durch seinen Einfluss wurden große Landflächen durch die Landarbeiter enteignet, die sich unter dem Banner »Tierra y Libertad« zusammenschlossen. Während der Revolutionsjahre kämpfte Magón erfolgreich gegen so genannte ›revolutionäre Regime‹. 1905, 1907 und 1912 verhaftet von den US-Autoritäten, wurde er 1918 schließlich zu 20 Jahren Haft verurteilt. Er starb am 22. November 1922 im US-amerikanischen Gefängnis.
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