Enzo Traverso – UNRAST VERLAG https://unrast-verlag.de Bücher der Kritik Fri, 20 Sep 2024 12:27:17 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.9 https://unrast-verlag.de/wp-content/uploads/2022/10/cropped-unrast_logo-1-32x32.png Enzo Traverso – UNRAST VERLAG https://unrast-verlag.de 32 32 Linke Melancholie https://unrast-verlag.de/produkt/linke-melancholie/ Wed, 27 Feb 2019 22:40:06 +0000 http://neuershop.unrast-verlag.de/?post_type=product&p=27889 Enzo Traverso verleiht einer verborgenen Tradition ihren gebührenden Platz in den aktuellen Auseinandersetzungen: der linken Melancholie. Latent war die in der linken Geschichtsschreibung und Kultur zwar immer schon präsent, ihre Kraft für heutige Kämpfe hat bisher aber niemand so deutlich herausgestellt wie Traverso. Um eine neue konkrete Utopie des 21. Jahrhunderts beschreiben zu können, analysiert er Werke der bildenden Kunst, Filme, Theorietraditionen sowie die gescheiterten und verratenen Revolutionen und Revolten des 19. und 20. Jahrhunderts.

Traverso zeigt in seinem Essay, dass Verlust und Hoffnung gar nicht so weit auseinanderliegen. Das Verständnis für die erlittenen Niederlagen der Vergangenheit, so Traverso, könne der Linken dabei helfen, ihre Krise zu überwinden. Er plädiert dafür, der linken Melancholie endlich einen Platz in der Tradition einzuräumen und dann zu neuen Ufern aufzubrechen.

»Das Buch gehört in jeden linken auch radikaldemokratischen Diskussionszusammenhang …« – Arnold Schmieder, socialnet

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Gebrauchsanleitungen für die Vergangenheit https://unrast-verlag.de/produkt/gebrauchsanleitungen-fuer-die-vergangenheit/ Thu, 30 Aug 2007 22:00:00 +0000 http://neuershop.unrast-verlag.de/?product=gebrauchsanleitungen-fuer-die-vergangenheit Continue reading "Gebrauchsanleitungen für die Vergangenheit"

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Kulturindustrie, Museen, Gedenktage und Lehrprogramme tragen dazu bei, aus der Erinnerung an die Vergangenheit eine Art ziviler Religion unserer Gesellschaften werden zu lassen. Diese Religion erfüllt häufig eine apologetische Funktion: die Erinnerung an die Totalitarismen zu erhalten, um die liberale Ordnung zu rechtfertigen, die besetzten Gebiete zu legitimieren, um einen neuen Holocaust zu verhindern, in den Irak einzumarschieren, um München nicht zu wiederholen …
Aber es gibt auch andere Wege der Erinnerung, diskreter, manchmal unterirdisch, entschieden kritisch, die den roten Faden der Erfahrungen von Gleichheit, Utopie und der Revolte gegen Herrschaft übermitteln.
Mit einem Jahrhundert der Barbarei konfrontiert, fordert die Erinnerung ihre Rechte auf die Vergangenheit. Diese Erinnerung hat eine intellektuelle Debatte hervorgerufen, deren Linien Enzo Traverso in seinem Buch rekonstruiert: von Halbwachs zu Ricoeur, von Benjamin zu Yerushalmi. Anhand zahlreicher Beispiele aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts – Faschismen, Shoah, Kolonialismus – erläutert der Text die Verbindungen zwischen den verschiedenen Segmenten der kollektiven Erinnerung, der Geschichtsschreibung und der Erinnerungspolitiken.

Leseprobe
Die „Erinnerung“ wird oft als Synonym von Geschichte verwendet und hat die Neigung, Geschichte zu absorbieren, indem sie selbst zu einer Art metahistorischer Kategorie mutiert. Die Erinnerung fasst die Vergangenheit in einem viel großmaschigeren Netz, als es die traditionellerweise „Geschichtswissenschaft“ genannte Disziplin vermag, und sie verknüpft die Vergangenheit mit einer viel größeren Dosis an Subjektivität des „Erlebten“. Kurz, die Erinnerung erscheint als eine weniger trockene und „menschlichere“ Geschichtswissenschaft.
(…) Dieses Buch untersucht die Beziehungen zwischen Geschichte und Erinnerung und analysiert bestimmte Aspekte des öffentlichen Gebrauchs der Vergangenheit. Das Material für ein derartiges Unterfangen ist unerschöpflich. Ich stütze mich auf einige bekannte Themen, über die ich in den letzten Jahren gearbeitet habe.

Weiter Informationen

Für eine Geschichte der Überlebenden. Rezensions von Bernhard Jensen in: Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau 56 (2008), S. 117 – 119.

Sammelrezension h-net.org

Das Frankreich der Reaktion. Von August Lindler auf antifa.sfa.

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