
»Erstmalig liegt ›Die Ökologie der Freiheit‹ in vollständiger deutscher Übersetzung vor – es ist das Hauptwerk von Murray Bookchin. Damit findet ein historisches Buch der sozial-ökologischen Bewegung wieder nach Deutschland. (…) Er zeigt durch sehr detaillierte Analyse, dass das Soziale und das Ökologische im Streit für Herrschaftsfreiheit überhaupt nicht unabhängig voneinander gedacht werden können. ›Ökologie der Freiheit‹ ist eine ganzheitliche Ideologie, wie sie in heutigen postmodernen Zeiten nur noch selten geschrieben wird. (…) Es ist der Versuch, den Anarchismus in der Ökologie zu verwurzeln und der linken Politik damit ein Weltbild zu geben, als Alternative zu einer technokratischen, öko-modernen oder instrumentellen Weltordnung. Bookchin schafft ökologische Kriterien dafür, was es bedeuten würde, frei zu leben: schöpferisch, divers, komplex symbiotisch, sich gegenseitig ergänzend, partizipierend, Teil einer organischen Organisation, herrschaftsfrei. (…) Sein Aufruf zum Widerstand geht dahin, ins vorwegnehmende Handeln zu kommen. Er ist überzeugt von einer Veränderung von unten, in der wir unser Machtverhältnis zur Natur und Technologie ebenso kritisch unter die Lupe nehmen, wie die Machtverhältnisse untereinander. (…) Das Buch ist lesenswert, nicht nur als Erinnerung an prägende Überlegungen der Nachkriegszeit, sondern auch als kritische Reflexion der fehlenden Veränderung. Und es regt überraschend kräftig dazu an, selbstorganisiert an Kommune-Gründung zu denken.« − Menso Rappoldt, Contraste 489, Juni 2025



