»Ein Spitzentitel ›Rechts, wo die Mitte ist‹, der dann auch schon viel verrät von der Arbeitshypothese des Sammelbandes über die AfD, der jetzt im unrast-Verlag erschienen ist. Es geht um ›Linke Analyse einer modernisiert rechtsextremen Partei‹. Die Mitte, das zeigen viele Studien der Vergangenheit, war noch nie ein Hort der Menschenfreundlichkeit (…). Die extreme Rechte punkte nicht mit Inhalten oder – wie ihre Vorläufer – mit Verheißungen einer goldenen Zukunft, sondern biete Antworten auf ein identitäres Bedürfnis in großen Teilen der Bevölkerung. Dieses Bedürfnis entspringe einer Ohnmacht und Verlustängsten u.a. durch eine Entwicklung, ›die sich durch die Ökonomisierung sämtlicher Lebensbereiche auszeichnet, die sozialdarwinistische Marktlogik zur politischen Natur der Gesellschaft erhebt und die Menschen zu Objekten der Ökonomie degradiert‹. (…) Fazit: ›Die große Gefahr geht (…) von der Mitte der Gesellschaft aus. Denn die autoritäre Revolte ist keine Bewegung gegen die selbsternannte Mitte und die deutsche Mehrheitsgesellschaft, sondern eine Entwicklung, die durch sie stattfindet‹. In den 18 Aufsätzen des Bandes wird dies auf unterschiedlichen Feldern genauer untersucht.« – revista #120, November/Dezember 2024