Journal für Entwicklungspolitik über ›Für eine feministische Internationale‹

UNRAST VERLAG Pressestimmen Journal für Entwicklungspolitik über ›Für eine feministische Internationale‹

»Gago stellt in Für eine feministische Internationale. Wie wir alles verändern die Idee einer internationalen feministischen Bewegung vor, die es über ihre Verortung in latein-amerikanischen Kämpfen hinaus vermag, grenzüberschreitende Allianzen herzustellen. Ausgangspunkt der Analyse ist die Ni Una Menos Bewegung in Argentinien, aus der die erste Massenmobilisierung gegen Femizide 2015 und der internationale Frauen*streik 2017 hervorgingen. […] Anknüpfend an Rosa Luxemburgs Konzeptualisierung des Streiks als Form des politischen Denkens entwirft Gago im ersten Teil des Buches eine politische Theorie des feministischen Streiks. Der Slogan „Wir sind überall!“ (S. 213) verbalisiert seine praktische Allgegenwart. […] Gagos in der feministischen Theorie verortete Monografie erstellt eine politische Kartografie machistischer Gewalt. Sie leistet einen wissenschaftlich relevanten Beitrag zur Theoretisierung der komplexen Zusammenhänge zwischen Formen der ökonomischen, institutionellen, arbeitsbezogenen und kolonialen Gewalt, ohne dabei die alltagspraktische Ebene konkreter Kämpfe zu vernachlässigen. Gagos Analyse knüpft sowohl an neomarxistische und feministische Theoriedebatten als auch an dekoloniale Perspektiven auf Körper und Territorien an und erweitert damit den wissenschaftlichen Diskurs um intersektionale Formen der machistischen und neoliberalen Gewalt. […]  Beeindruckend gelingt es Gago, ein anschlussfähiges Panorama der feministischen Theorie und Praxis zu erstellen, das nichts an radikaler Gesellschaftskritik einbüßt. Der differenzierte Beitrag überzeugt durch eine radikale und situierte Analyse der bestehenden patriarchalen Verhältnisse und stellt eine enorme Bereicherung weit über die feministische Bewegung hinaus dar. Die aus dem feministischen Streik entstehende kollektive Handlungsmacht begrenzt sich nicht auf einen staatlichen Horizont, sondern speist sich aus der Verbindung transversaler Kämpfe als kollektiven Körper der feministischen Internationalen. Gagos Analyse macht Hoffnung auf eine antikoloniale und antineoliberale feministische Revolution, die in der Lage ist, ›alles zu verändern‹.« – Alina Heuser, Journal für Entwicklungspolitik, No. 1/2 2024

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