»In Margaret Busbys 2019 erschienener Anthologie ›New Daughters of Africa‹ schreiben schwarze Autorinnen über Traditionen, Freundschaft, Geschlechter- und Identitätspolitik, über Rassismus und Diskriminierung, aber auch über ›Sisterhood‹ und gegenseitige Solidarität. Für die im letzten Jahr erschienene deutsche Ausgabe ›Neue Töchter Afrikas‹ hat Margaret Busby gemeinsam mit einem Team schwarzer Frauen eine Auswahl von 30 Texten getroffen, unter anderem Gedichte, Essays und Kurzgeschichten, die in einer Zeitspanne von 100 Jahren entstanden sind. (…) In ›Sicherheit‹ erzählt Yvette Edwards, deren Werke für Literaturpreise in England und den USA nominiert wurden, über die demütigende Konfrontation mit einem Sicherheitsmann im Supermarkt. Merle will eigentlich nur ein paar Kleinigkeiten für die Reise kaufen, bevor am nächsten Tag ihr Abschiebeflug nach Jamaika geht. Er nimmt sie immer wieder ins Visier, folgt ihr durch die Gänge. Ausgerechnet sie mit ihren 78 Jahren, die seit über 54 Jahren in England lebt, über 40 davon als Altenpflegerin gearbeitet hat und immer bemüht war, sich korrekt zu verhalten, wird regelmäßig vom Sicherheitsdienst wie eine Diebin verfolgt – und nun abgeschoben. (…) In ihrer Erzählung ›Daheim‹, beschreibt die burundische Aktivistin und Schriftstellerin Ketty Nivyabandi, die sich vor allem für soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzt, die schmerzhafte Sehnsucht geflüchteter Menschen nach ihrer Heimat. 2015 war sie, nachdem sie in Gitega Frauenproteste angeführt hatte, zur Flucht aus ihrer Heimat Burundi gezwungen.« – Dagmar Wolf, E+Z, 02. August 2024