»Sara Ahmed beschreibt in ihrem beeindruckenden Buch das Wirken und Verinnerlichen der Unterscheidung von und der Beziehung zwischen Wille und Eigenwilligkeit. Der Wille ist vor allem das Wollen der Tugendhaften und auch, diese Tugendhaftigkeit verbreiten zu wollen, während das Zuschreiben Subjekte vorgebracht wird. Der vermeintliche Wille zum Glück/lichsein bedeutet denjenigen, die als eigenwillig beurteilt werden, diejenigen zu sein, die Glück/lichsein verhindern wurden. ›Wenn das Urteil der Eigenwilligkeit ein Potential in eine Gefahr umwandelt, taucht sie als Diebstahl des Potentials auf.‹ (S. 76) Welche Teile, eigenwilligen Teile werden dem Willen des Ganzen untergeordnet und/oder welche Teile weigern sich, Teil eines Ganzen zu werden? Sara Ahmed spricht von Eigenwilligkeit auch als Geschenk, das von nicht-dienlichen Teilen weitergegeben/vermittelt werden kann, als Geschenk, das ermöglicht, nicht konform zu handeln. Auch Körper-Teile, Gefühle versteht sie historisch und politisch. Und sie spricht von Gemeinwillen. Politische Rebellion braucht Subjekte, die sich weigern nach einem Ganzen zu streben. Eigenwilligkeit beschreibt sie als Möglichkeit, zu einem impulsiveren und weniger beabsichtigten Modell der Subjektivität zu kommen. ›Eine queere Armee wäre eine Armee, die nicht gewillt ist, das Ganze zu reproduzieren, eine Armee von nicht dienlichen Teilen. Du kannst durch die Unterstützung, die zu gewähren du ablehnst, zusammengefügt werden.‹ (S. 296) von Eigenwilligkeit als Herabwürdigung gegen« – Dani Rechling, WeiberDiwan, Sommer 2022