‘(…) möchte ich Euch über ein tolles und herausragendes, gut lesbares und empfehlenswertes Buch informieren.
Dies vor allem deshalb, weil es schon spannend ist, sich selber in der antirassistischen Arbeit auf den Prüfstand zu stellen um immer wieder festzustellen in welchen Fettnäpfchen man sich zuweilen doch und noch befindet.
Dazu erschien das soeben kritische Nachschlagewerk
Wie Rassismus aus Wörtern spricht.
(K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache.
Das Werk hat es sich zur Aufgabe gemacht, herauszuarbeiten, wie sich in und aus deutschen Wörtern Rassismus konserviert hat.
Wie kann Rassismus in der (eigenen) Sprache erkannt und angesprochen werden?
Was kann pädagogische Arbeit leisten, um rassistische Wörter nicht zu reproduzieren und sie zu „verlernen“?
In sehr anschaulicher Weise wird aufgezeigt, wie Sprache durch rassistische Diskurse und Wissensfelder geprägt und reproduziert wird.
Die Geschichten der Wörter und ihre unterschiedlichen Entstehungskontexte schärfen den Blick auf die Erfinder/innen dieser bis heute wirkmächtigen Wörter. Entscheidend für die pädagogische Praxis ist, dass die Autor/innen des Nachschlagewerks versuchen, die Wörter, die man einst lernte als rassistisch zu erkennen und zu „verlernen“.
Ausgehend von dem Wissen, dass rassistische Wörter ihr Gewaltpotential beibehalten und damit verletzen, sprechen die Autor/innen Rassismus an ohne ihn zu reproduzieren. Unsere pädagogische Praxis muss sich selber reflektieren und rassistisches Wissen erkennen, um es zu verlernen.
Wenn ich nur 30 Bücher besitzen dürfte, wäre dieses eines davon.‘
Ralf-Erik Posselt, Gewalt Akademie Villigst / SOS-Rassismus-NRW