»Spätestens seit der Weltwirtschaftskrise 2008 gibt es in den Gender Studies wieder vermehrtes Interesse an den materiellen Grundlagen der Gesellschaft, ganz nach dem Motto ›In der Krise liest man Marx‹. […] In die Debatte schaltet sich nun der Sammelband „materializing feminism“ ein. Die Herausgeberinnen Friederike Beier, Lisa Yashodhara Haller und Lea Haneberg appellieren daran, den Fokus wieder mehr auf die „Bedingtheit der historischen und gesellschaftlichen Materialitäten“ (S. 11) zu setzen und versammeln dazu elf Beiträge, die sich mit der Verbindung von Geschlecht zu Staat, Kapital und Kolonialismus befassen. Sie schaffen es dabei, nicht in öde Gegenüberstellungen von poststrukturalistischen und marxistischen Theorien oder Klassen- und Identitätspolitik zu verfallen. Vielmehr werden die theoretischen Differenzen produktiv gemacht. […] Allen, die sich also näher mit einem theoretischen Fundament und neuen Konzepten des materialistischen Feminismus befassen wollen, ist der Kauf dieses Bandes ans Herz gelegt.« – Mailin Stangenberg, kritisch-lesen.de, 14. Januar 2020