»Mit Anonymous bekam linker Aktivismus auf der Straße ein schlagkräftiges Online-Pendant. Nun ist eine knappe und fundierte Analyse dieser Bewegung erschienen.«
»Es ist schon interessant, wie sich mit dem Aufkommen von Phänomenen wie Anonymous die Protestkultur der Linken verändert hat. Womöglich ist ›verändert‹ auch nicht das richtige Wort. Passender scheint es zu sagen, dass die linke Protestkultur ›auf der Straße‹ durch ein Online-Pendant ergänzt wurde und manchmal scheint es so, als ob dieser ›Hacktivismus‹ (Wortschöpfung aus ›Hacking‹ und ›Aktivismus‹) teilweise gar effektiver den Status quo bedroht als es Demos auf den Straßen dieser Welt tun. HackerInnen gibt es aber seit es das Internet gibt und häufig waren und sind diese völlig unpolitisch. Hacken war und ist oft nur eine Art sportliche Betätigung, die aus Spaß und Neugierde gemacht wird. In manchen Fällen wurden und werden das Know-how auch für Cyberkriminalität eingesetzt, um damit Geld zu verdienen oder schlicht um destruktiv zu sein.
Hierfür gibt es gar eigene Termini: ethische (und/oder politische) HackerInnen werden als ›White hats‹ bezeichnet, destruktive und kriminelle hingegen als ›Black hats‹. In der etwas zwielichtigen Internetplattform 4chan, wo sich White und Black hats – sowie alles dazwischen – herumtummeln, entwickelte sich vor Jahren eben jene Gruppe, die unter dem Namen Anonymous den politischen ›Hacktivismus‹ auf eine ganz neue Ebene hievte. […]
Frédéric Bardeau und Nicolas Danet haben ein wichtiges und gutes Buch geschrieben. Es ist eine spannende, zügig zu lesende und aus linker Perspektive verfasste Einführung in das Phänomen Anonymous, das auch für LeserInnen verständlich ist, die – wie der Rezensent – von Computern und allem was dazugehört im Grunde genommen absolut keine Ahnung haben.« – Sebatian Kalicha, kritisch-lesen.de, 05.März 2013