»Am 2. Mai dieses Jahres versammelten sich rund 100 Menschen in Münster, um Paul Wulfs zu gedenken, der an diesem Tag seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Aus diesem Anlass hat der Freundeskreis Paul Wulf den Band ›Ich lehre euch Gedächtnis‹ herausgegeben, der das Leben eines Mannes nachzeichnet, der als Jugendlicher im Nationalsozialismus zwangssterilisiert wurde und in der Nachkriegszeit am Rande der Gesellschaft lebte. […] ›Mein Ziel ist es‹, erklärte er, ›den kleinkarierten Bürgern, die immer noch den Nazis nachtrauerten, Aufklärung zu bieten.‹ Wulf war aktiv in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, fand aber in den siebziger Jahren auch Anschluss an die Neue Linke. […] Mittlerweile ist in Münster eine Straße nach ihm benannt, im Zentrum der Stadt steht die von der Initiative ›Münsters Geschichte von unten‹ gestiftete Paul-Wulf-Skulptur, die rechtskonservative Kreise entfernen lassen wollten. ›Paul bleibt. Punkt‹, kommentiert der linke Soziologe Bernd Drücke das Ende dieses unwürdigen Streits.« – Peter Nowak, jungle.world, 20. Mai 2021