junge Welt über ‘Vom ›Randphänomen‹ zum ›Verdichtungsraum‹’

UNRAST VERLAG Pressestimmen junge Welt über ‘Vom ›Randphänomen‹ zum ›Verdichtungsraum‹’

»Der Begriff ›Rechtsextremismus‹ gehört zum politischen Alltag. Wer davon spricht, der glaubt auch an den ›Links-extremismus‹, vorne weg der Verfassungsschutz genann- te Inlandsgeheimdienst.
Reiner Fenske erzählt die Geschichte der Forschungen über ›Rechtsextremismus‹ seit 1945. Er unterzieht die- sen Begriff ebenso einer Kritik, wie er auch die Begriffe ›Totalitarismus‹ und ›Extremismus‹ auseinandernimmt. Fenske zeigt, wie in der Bundesrepublik die Totalitarismustheorie im Kampf gegen Linke eingesetzt wurde […]. Die Massen seien unfähig, sich selbst zu regieren, und Demokratie für alle führe notwendig in totale Herrschaft; so lautete die bürgerliche Ideologie.
Fenske belegt minutiös, dass die ›Extremismus-Forschung‹ genau diese Propaganda weiterführt. Die Verfolgung des ›Extremismus‹ dient nicht der Demokratie, sondern der bürgerlichen Herrschaft und ist gegen konsequent gedachte Demokratie gerichtet. Der Begriff ›Rechtsextremismus‹ unterstellt, dass es einen Extremismus unterschiedlicher Ausrichtung an den Rändern des ›Normalen‹ gebe. Dem steht entgegen, dass Faschismus gerade in der Mitte der bürgerlichen Gesellschaft entsteht und auch die Nazis ihre Anhängerschaft aus dem Kleinbürgertum rekrutierten.«
Utz Anhalt, junge Welt 281, 04.12.2014

 

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