Thomas Wagner im Wochenendgespräch mit Helmut Kellershohn, 20.07.2013:
‘Was ist für junge Leute, Schüler oder Studierende, attraktiv an einer rechten Weltanschauung?
Es gibt eine aktivistische Komponente, die zu tun hat mit der traditionellen Sozialisation in bündischen Gruppierungen, in Jugendverbänden wie dem Freibund. Früher war es der Bund Heimattreuer Jugend, noch früher die Wiking-Jugend. Hier wird ein Aktionsstil gepflegt, der für junge Menschen attraktiv sein will und das Abenteuer betont. Davon unterscheiden muß man das aktivistische Moment in heutigen rechten
Bewegungen. Der Publizist und Verleger Götz Kubitschek initiierte vor einigen Jahren die »Konservativ Subversive Aktion«. Das sind Aktionsstile, die ganz bewußt von linken Aktionsformen abgekupfert und dann in den eigenen Kontext gesetzt worden sind. Aus dem Ausland importiert wurde die Bewegung der Identitären, die in Frankreich entstanden ist. Als Vorbild betrachtet man auch die italienische faschistische Bewegung Casa Pound.’