»2006 trat die erste Ausgabe von ›Ja! Anarchismus. Gelebte Utopie im 21. Jahrhundert‹ mit der Mission an, dem durch die RAF und die dauerhafte mediale Verknüpfung mit Chaos und Gewalt verunglimpften Begriff ›Anarchie‹ ein realistischeres Bild von Anarchist*innen und ihren vielfältigen Projekten entgegenzusetzen. In vielen Interviews entstand dadurch ein lebendiges Bild von der Vielfalt der gewaltfreien anarchistischen Bewegung. […] Statt im Chaos des GWR-Büros zu versinken (sorry, ›herrschaftsfreie Ordnung‹ selbstverständlich!), erfreuten sich ›Ja! Anarchismus‹ und die Folgebände reger Beliebtheit, was sicherlich auch daran liegt, dass die Interviews einen niedrigschwelligen, weniger akademisch verschwurbelten Einblick in das ›wirkliche‹ Dasein von ›echten‹ Anarchist*innen bieten, wie Herausgeber Bernd Drücke im Vorwort zur Neuauflage schreibt. […] Einerseits soll das historische Textmaterial erhalten bleiben und wieder verfügbar gemacht werden. Andererseits entsteht gerade bei einem Band bestehend aus Interviews, die natürlich stets tagesaktuelle Bezüge enthalten, das Bedürfnis der Aktualisierung und Neukontextualisierung. Dieser Herausforderung wird der Band gerecht, indem vielen Interviews ein Nachtrag folgt, der den Fortgang des Projekts skizziert.« – Kerstin Wilhelms-Zywocki, graswurzelrevolution, Nr. 437, März 2019