‘Die Überlegung besticht durch ihre Einfachheit: Weit mehr schon als eine Dekade nach dem ‘Ende der Geschichte’ über Kommunismus nachdenken zu wollen, erfordert völlig neue Ausdrucksweisen. Weg vom Pathos der roten Fahnen und Barrikaden, weg vom Geschäftsordnungston der Parteien und Grüppchen und weg von der reinen Lehre der Marxexegese kann nur eine kinderleichte Sprache, so Bini Adamczak, dafür sorgen, dass die freie Assoziation der Individuen wieder denkbar, vorstellbar und wünschbar wird, um machbar zu werden. Und so ist denn die ›Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird‹ eine theoretisch angeleitete Erzählung, die sich der Sprache eines Kinderbuchs bedient. Sie fällt damit durch jedes Raster: weder tatsächlich ein Kinderbuch, noch theoretisches Essay, weder literarische Erzählung noch historischer Abriss. In Missachtung der gängigen Genres ist Adamczak eine differenzierte Vergegenwärtigung der Fallstricke kommunistischer Gesellschaftskritik gelungen – mit Unterhaltungswert.’
Gottfried Oy, Frankfurter Rundschau