»Martina Tißberger argumentiert, dass die Frage, warum Subjekte rassistisch denken und/oderhandeln, genau an der Schnittstelle zwischen Diskurs und Individuum zu suchen ist. Zentral sind somit sowohl strukturelle Rassismen als auch das Mitwirken dieser an Subjektkonstitutionen. Wenn Rassismus augenscheinlich überwunden ist, sich aber trotzdem reproduziert, so müsse das psychoanalytische Unbewusste miteinbezogen werden. Gerichtet ist das Buch genau an jene, welche sich entscheiden können, ob sie sich mit dieser Thematik auseinandersetzen (wollen) oder nicht – ‘ganz normale Weiße’, wie Tißberger selbst schreibt. Das Buch bewegt sich somit hauptsächlich zwischen Critical-Whiteness-Ansätzen, in welchen Rassismus als konstitutives Element für Subjekt und Kultur des sogenannten ‘Westens’ angesehen wird und Einsichten der Psychoanalyse. Martina Tißberger versucht durch theoretische Überlegungen dem eindeutig politischen Ziel, das System von Rassismus ins Wanken zu bringen und letztlich zu überwinden,ein Stückchen näher zu kommen. Damit bleibt nur zu sagen: ein wichtiges Thema, ein wichtiges Buch!«
IlonaToller, fiber #24, 16.07.2014