»Der Soziologe Boaventura de Sousa Santos geht in ›Epistemologien des Südens‹ davon aus, dass ohne globale kognitive Gerechtigkeit auch keine soziale Gerechtigkeit möglich sei. Die hegemoniale westliche Epistemologie marginalisiere Wissensproduktionen des globalen Südens und definiere die eigenen Vorstellungen als universal. Santos stellt daher die Forderung nach einem epistemologischen Bruch und argumentiert die Notwendigkeit einer Distanzierung von westlicher Theorie, da sie es verabsäume, die emanzipatorischen Befreiungskämpfe der heutigen Zeit einzubeziehen. Sein Gegenentwurf sind die ›Epistemologien des Südens‹, eine heterogene Ansammlung an Arten des Wissens und der Bedeutungsproduktion. Santos beschäftigt sich mit der Erzeugung und Gültigkeit des im emanzipatorischen Kampf entstandenen Wissens und entwirft einen optimistischen Kosmopolitismus zwischen Solidarität, Befreiung und dem ›Guten Leben für alle‹.« – c3 Bibliothek für Entwicklungspolitik, Oktober 2018