»Çapulcu – Plünderer
Das im Unrast Verlag erschienene Buch des in Istanbul lebenden Umweltaktivisten Tayfun Guttstadt versucht dennoch eine gegenwartsbezogene Darstellung der Ereignisse. Guttstadt gibt mit seinem Buch einen guten Überblick über die Bewegung, die der türkische Präsident Erdoğan als ›Çapulcus‹ (Plünderer) abgetan hatte. Das in drei Bereiche unterteilte Buch bietet einen differenzierten Einstieg und ist mit seinem spannenden Schreibstil sowohl für LeserInnen geeignet, die eine Perspektive »von mittendrin« bevorzugen, als auch für LeserInnen, die Interesse an weiterführenden Analysen haben. […] Wesentlich ist, dass Guttstadt den Beginn, Verlauf und die Hintergründe der Gezi-Proteste aus den türkischsprachigen Diskursen im deutschsprachigen Raum für einen Vergleich der sozialen Bewegungen zugänglich macht. Wer Interesse hat, aus erster Hand die komplexen Hintergründe des Sommers 2013 zu verstehen, sollte mit Çapulcu den ersten Schritt machen.«
Fatma Umul, analyse & kritik Nr. 593, 15.4.2014