Radikales politisches Engagement auf der Grundlage einer Theorie des Wahrheits-Ereignisses.

Treue zur Wahrheit

Die Begründung der Philosophie Alain Badious
ISBN: 978-3-89771-502-8
Erscheinungsdatum 30. Oktober 2010
240 Seiten, softcover

19,80 

Die Frage der Wahrheit ist heute unter der Maßgabe eines wechselseitig negativen Verhältnisses von Philosophie und Politik zu stellen. Die Politik steht unter dem Primat der öffentlichen Meinung, während die Philosophie dem der Wahrheit unterstellt ist. Damit hat sich in der abendländischen Denkordnung eine politische Philosophie durchgesetzt, die Politik nicht als eine Wahrheitsprozedur, nicht als einen Modus des Denkens, sondern lediglich als öffentliches Urteilen über Meinungen begreift. Gegen diese Verengung vertritt der französische Philosoph, Mathematiker und Romancier Alain Badiou die These, dass es die Hauptaufgabe gegenwärtigen Denkens ist, „mit der ‘politischen Philosophie’ Schluß zu machen.“ Gemeinsam mit Jacques Rancière und Slavoj Žižek projektiert er daher eine „Politik der Wahrheit“ mit dem Ziel, radikales politisches Engagement auf der Grundlage einer Theorie des Wahrheits-Ereignisses zu ermöglichen.

Dieser Sammelband möchte das Werk Alain Badious, das erst allmählich neben den hierzulande so wirkungsmächtig gewordenen Vertretern des französischen Poststrukturalismus wie Gilles Deleuze, Jean-Francois Lyotard oder Jacques Derrida wahrgenommen wird und bisher nur teilweise in deutschen Übersetzungen vorliegt, einem deutschsprachigen Publikum näher bringen. Zwei Aspekten wird dabei besondere Aufmerksamkeit eingeräumt: Auf der einen Seite wird das Denken Badious im Hinblick auf seine zentralen Begründungs- und Argumentationsfiguren untersucht und in die philosophiehistorische Diskurslandschaft eingeordnet. Auf der anderen Seite wird besonderes Augenmerk auf Badious Theorie des Politischen gelegt.

“Kritische Politik, das wird in dem Band herausgestellt, erwächst für Badiou weder aus einer poststrukturalistisch fundierten Dekonstruktion fundamentaler Ordnungsbegriffe wie Subjekt, Wahrheit oder Rationalität, wie sie etwa von Butler und Foucault vorgeschlagen wird, noch aus der Herstellung neuer Konzepte, wie es Deleuze und Guattari anbieten, sondern aus einer Erneuerung verabschiedeter Begriffe.”
Marius Hildebrand auf pw-portal.de

Mit Beiträgen von u.a.: Janine Böckelmann (Hagen), Anna-Lena Dießelmann (Bonn), Michael Hirsch (München), Tobias Klass (Wuppertal), Jens Knipp (Düsseldorf), Frank Meier (Düsseldorf), Claas Morgenroth (Dortmund), Maria Muhle (Weimar), Sonja Neef (Weimar), Thomas Seibert (Frankfurt/M), Frieder Otto Wolf (Berlin), Peter Zeilinger (Wien)

Informationen zu der Autor*in

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Dekanat der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Informationen zu der Autor*in

Studienrat am Erzbischöflichen St. Angela Gymnasium Wipperfürth und freier Übersetzer.