Leipzig ist nach vielen Jahren der Schrumpfung heute die am schnellsten wachsende Stadt in Ostdeutschland. Als »Hypezig« erfuhr der neue Boom in den letzten Jahren massive mediale Aufmerksamkeit. Doch der städtische Wandel ist komplex und vielfältig. Ausgrenzungen und soziale Ungleichheiten sind Begleiterscheinungen dieser oftmals positiv wahrgenommenen Entwicklung. Das Buch Leipzig: Die neue urbane Ordnung der unsichtbaren Stadt gibt Einblicke in die soziale Ordnung von Leipzig, welche die Stadt in ihrer Widersprüchlichkeit beschreiben. »Unsichtbare« beziehungsweise unsichtbar gemachte Prozesse und soziale Gruppen stehen deshalb im Fokus. Die aufgenommenen Beiträge legen auf verschiedene Weise dar, wie in Leipzig hinter den schönen Fassaden an einer neuen Gesellschaftsordnung gebaut wird.
Das Buch versammelt einerseits Beiträge zu aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Wohnungsmarkt, Bildung und Kultur sowie zu lokalen Diskursen und dem überregional bekannt gewordenen Label »Hypezig«. Andererseits werden heterogene Lebenswelten von – zum Beispiel – Muslim_innen, Wohnungslosen, Flüchtlingen, Queers, Neonazis und älteren Menschen beleuchtet. Die dargestellten Mechanismen und Phänomene der neuen urbanen Ordnung sind zum einen spezifisch für die Situation in Leipzig, zum anderen lassen sich die aufgezeigten Veränderungen auch in vielen anderen Städten wiederfinden. Diese Buch versteht sich als Anregung und Diskussionsbeitrag, sich mit diesem Wandel auseinanderzusetzen.