Jubiläumsausgabe: »Kommunismus« ist für alle da. Für Einsteigerinnen und solche, die schon immer an diesem verflixten Fetischkapitel verzweifelt sind.

Kommunismus

kleine geschichte, wie es endlich anders wird
ISBN: 978-3-89771-570-777
Erscheinungsdatum 30. September 2014
102 Seiten, Hardcover

12,80 

Nicht vorrätig

Hardcover-Jubiläumsausgabe:
10 Jahre – 10.000 verkaufte Exemplare

»schlaues Büchlein« ver.di publik

Wie lässt es sich – jetzt! – 30 Jahre nach dem Ende der Geschichte über das Ende der Vorgeschichte, über Kommunismus schreiben, ohne der Lächerlichkeit eines ohnmächtigen Pathos zu verfallen? Kritische Kritik + Negation der Negation? Aber: sollte sich der Kommunismus auf übelgelaunte Negation beschränken, ohne Traum und Sexappeal? Es bedarf einer kinderleichten Sprache um ein kommunistisches Begehren zu erfinden. »Den Kommunismus machen: das kann ja wohl nicht so schwer sein.«

KOMMUNISMUS ist für alle da. Für Einsteigerinnen und solche, die schon immer an diesem verflixten Fetischkapitel verzweifelt sind: Artisten der Negation, praktische Kritikerinnen und jene, denen das falsche Ganze einfach als zu farblos erscheint. Die kleine Geschichte erweist den Kommunismus gänzlich unzeitgemäß als das wunderlich Einfache + Schöne. Sie folgt einem kommunistischen Begehren: dass endlich alles anders wird.

In ihrem Nachwort skizziert die Autorin die historischen und theoretischen Koordinaten der Konstruktion eines kommunistischen Begehrens.

“In Missachtung der gängigen Genres ist Adamczak eine differenzierte Vergegenwärtigung der Fallstricke kommunistischer Gesellschaftskritik gelungen – mit Unterhaltungswert.”Gottfried Oy, Frankfurter Rundschau, 9. Dezember 2004

“Das ist hübsch, aber auch mehr als das. Weil es beim Kommunismus nicht um die wahre Lehre, sondern auch um eine Lust zum Kommunismus geht. Etwa am Schreiben und Lesen.”can, Frankfurt Journal, 20/04

“Sie begeht nicht den Fehler von Negri/Hardt, dass sie einen Liebeskommunismus à la Franz von Assisi entwirft, der den bürgerlich-linken Intellektuellen eine Träne im Knopfloch abfordert, sie macht etwas viel Radikaleres: Sie beschreibt lediglich den Weg zum Kommunismus, nicht das Ziel, und das in einer einfachen, einer kinderleichten Sprache. (…) Das kluge Nachwort, das man gern liest, beruhigt zudem alle, die sich vor ganz einfachen Texten ganz doll fürchten.“Jörg Sundermeier, intro, 21. Dezember 2004

“Der_die Leser_in lernt mit ihnen und merkt: Der Kommunismus muss gar kein kompliziertes, unverständliches Theorie-Ungetüm sein. Mensch kann ihn ganz einfach verstehen und siehe da: Es kann sogar Spaß machen!” Lesetipp, strassenauszucker.blogsport.de, 10. November 2009


Review in English

The thought is captivating through its simplicity. To attempt to think about communism more than a decade after the “end of history” makes completely new ways of expression necessary. Far from the pathos of red flags or barricades, far from the pompousness of socialist parties and far from Marx exegesis. According to Bini Adamczak nowadays only a children’s language allows a free association of individuals to be thinkable and desirable again. “The Little Story, How Everything Will Finally Change” is a theoretical story told in the language of a children’s book. With this it falls through every grid, not being really a children’s book, or a theoretical essay, nor a literary tale or a historical abstract. In contempt of current genres Adamczak presents the many traps in which a communist critique may get caught in – with entertainment factor.

From feudalism until today: Adamczak writes about jealous princesses, chandlers, glass pearls that are exchanged for gold, displaced farmers, who have to sell their (wo)manpower in the town, about flat-iron-factories and “the big saucepan”, the state, into which all throw their money in the hope that it will be distributed justly. The competition of the factories leads to a general crisis and this becomes the centre of the story. “And that’s how it’s done”: in six attempts the men and women in the flat-iron-factories try out the historic models of socialist/communist change, but have to realize quickly that they are still unhappy.

Whether it is the regulation of the market or complete socialization, the self organization of labour or its abolishment in the eyes of the humans something essential always remains unconsidered: stupid work, competition, beauraucracy, reification or the backslide behind already reached standards of life. “Attempt number 6”, the conscious decision to take everything into their own hands finally leads to a radical turn: “We will decide for ourselves, how it will continue.”

»Rechte immitieren die Revolte« – Bini Adamczak im Gespräch mit Enrico Ippolito, SPIEGEL-Kultur, 15. November 2018


Nachdem 2017 in dem US-amerikanischen Verlag MIT Press eine englische Übersetzung unter dem Titel Communism for Kids erschien, die einen gewaltigen Shitstorm auslöste (s.u.), hat Bini Adamczaks Kommunismus weltweites Interesse ausgelöst. Mittlerweile gibt es in zahlreichen Ländern Übersetzungen des Titels, unter anderem auch in China. Hier wurde Kommunismus 2018 sogar für den Children Book Award for Thematic Books nominiert, der von der führenden Wirtschaftszeitung »China Publishing Today« und dem »Juvenile Committee of  The Publishers Association of China« vergeben wird – als einziges ›ausländisches‹ Buch.


»Wir müssen uns den Mut zurückerobern, über die engen Grenzen des Erlaubten hinauszugehen.« – Bini Adamczak im Gespräch mit Sebastian Friedrich, kritisch-lesen.de, 15. Januar 2019


»Die Leute nehmen Raum ein, sie sagen: Die Forderung sind wir« – Florian Schmid im

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Informationen zu der Autor*in

Foto: Chris Grodotzki / jib collectiveBini Adamczak, 1979, arbeitet als freie (lies: prekäre) Autorin und Künstlerin in Berlin. 2004 erschien Kommunismus. Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird, dessen englische Übersetzung 2017 einen antikommunistischen Shitstorm in der US-Rechten auslöste. 2007 veröffentlichte sie Gestern Morgen. Über die Einsamkeit kommunistische Gespenster und die Rekonstruktion der Zukunft. 2017 folgten Der schönste Tag im Leben des Alexander Berkman. Vom möglichen Gelingen der Russischen Revolution sowie Beziehungsweise Revolution, 1917, 1968 und kommende. Bini Adamczak ist Mitglied der ›jour fixe initiative berlin‹.