Frankreich in Afrika

Eine (Neo)Kolonialmacht in der Europäischen Union zu Anfang des 21. Jahrhundert
ISBN: 978-3-89771-034-4
Erscheinungsdatum 10. Oktober 2011
312 Seiten, softcover

19,80 

Kategorie:

Bernhard Schmids neues Buch vermittelt ein detailliertes Bild von Frankreichs postkolonialem Einfluss in Afrika. Unter anderem geht es den aktuellen Fragestellungen nach, welche Rolle die »Mittelmeerunion« spielt, die von Präsident Sarkozy als Kern eines neuen »EurAfrika« bezeichnet wurde, und wie das offizielle Frankreich mit dem Vorwurf umgeht, 1994 in Rwanda den Völkermord begünstigt, gefördert und unterstützt zu haben.
Darüber hinaus beleuchtet Bernard Schmid den Einfluss der neuen Akteure China und USA auf den Kontinent, die innere Verfasstheit der afrikanischen Staaten sowie die dort vorherrschende Rentiersökonomie.
Schon in den letzten 15 Jahren tobt ein heftiger, mit politischen und ökonomischen, seltener mit militärischen Mitteln ausgetragener Kampf um eine Neuverteilung der Einflusszonen der führenden Großmächte in Afrika.

Bis zum Ende des Kalten Krieges waren breite Teile Nord-, West- und Zentralafrikas (zuzüglich Madagaskar) als postkolonialer »Hinterhof« zum festen Bestandteil der Einflusssphäre Frankreichs gerechnet worden. Heute muss die Pariser Politik sich bemühen, ihren Einfluss beizubehalten, während neue Akteure auf dem Kontinent Fuß zu fassen versuchen. Zu ihnen zählen die USA, die seit der Clinton-Ära in wachsendem Ausmaß Sympathiewerbung in den afrikanischen Ländern betreiben. Zu einem weiteren wichtigen Akteur hat sich China entwickelt, das jedenfalls ökonomisch sehr präsent ist.

“Für alle, die sich für die post-koloniale Geschichte und Gegenwart Afrikas interessieren, lesenswert.”
Ismail Küpeli auf kritisch-lesen.de

Was aber ist mit Frankreich? Ist der Einfluss der früher im Nord- und Westteil des Kontinents dominanten Neokolonialmacht aufgrund dieser neuen geopolitischen Rivalitäten nunmehr passé?
Dieses Buch versucht, ein detailliertes Bild über die Rolle des postkolonialen Einfluss Frankreichs zu vermitteln.

“Ein interessantes, gut recherchiertes Buch zur speziellen Rolle Frankreichs als (Neo-)Kolonialmacht in Afrika, über das bei uns viel zu unbekannte „System Françafrique“.
Lo’Nam April/Mai 2012

“Bernhard Schmid versteht es (…) der Komplexität seines Gegenstandes sachlich und differenziert gerecht zu werden.”
Stefan Brüne in welt-sichten 3-2012

»Les Dossiers de la Mémorie« – Bernhard Schmid im Gespräch mit Canal Algiére, 19. Dezember 2020  (Interview auf Französisch)

Informationen zu der Autor*in

Bernhard Schmid, geboren 1971, lebt in Paris, Dr. iur., arbeitete von 2007 bis 2014 als angestellter Jurist bei einer antirassistischen Nichtregierungs-Organisation, danach 2014/15 als juristischer Berater für die CGT (den stärksten französischen Gewerkschaftsdachverband). Im Jahr 2016 arbeitet er an seiner Niederlassung als Anwalt, die voraussichtlich bis Jahresende erfolgt. Daneben ist er nebenberuflich als freier Journalist tätig und Autor mehrerer Bücher, darunter ›Algerien – Frontstaat im globalen Krieg?‹ und ›Das koloniale Algerien und Frankreich in Afrika. Eine Neokolonialmacht in Europa im 21. Jahrhundert.‹ Seine Themenschwerpunkte sind die extreme Rechte in Frankreich und Europa, Algerien und das französischsprachige Afrika, Gewerkschaften und soziale Bewegungen in Frankreich.