Differenzen zwischen Frauen

Zur Positionsbestimmung und Kritik des postmodernen Feminismus
ISBN: 978-3-89771-300-0
Erscheinungsdatum 30. September 2003
136 Seiten, softcover

13,00 

Differenz – Mainstream oder Kritik?

“Eine brillante, intelligente, fundierte Analyse, die längst überfällig war!”
Dagmar Brunow, Lorettas Leselampe im Freien Sender Kombinat, Hamburg
“Für Sommerbauer ist klar: mit einem reformistischen Ansatz, der sich von (feministischen) Utopien verabschiedet hat, ist keine Emanzipation von Herrschaft zu erreichen. …
Dieses Buch zu lesen ist eine Herausforderung, eine Notwendigkeit, ein Muss für feministische Theoretikerinnen. Für Diskussionsstoff ist gesorgt.” Karin Eckert, an.schläge, juli august 2004

Differenzen zwischen Frauen: Seit dem Beginn der Neunziger Jahre ist die feministische Kritik an einer universal angenommenen »Schwesternschaft« auch im deutschsprachigen Raum populär geworden. Die neue Aufmerksamkeit, die vor allem von postmodern-feministischer Seite gegenüber den »multiplen weiblichen Identitäten« eingefordert wird, reiht sich ein in die Betonung von Verschiedenheit, Pluralität und des Lokalen – eine Entwicklung, die die Beschäftigung mit Geschlechterverhältnis und Gesellschaft in den Hintergrund hat treten lassen.

Es stellt sich daher die Frage, ob die Debatte um die Differenzen die feministische Kritik- und Handlungsfähigkeit wirklich erweitert hat. Kann der zerteilende Blick überhaupt noch emanzipatorische Perspektiven freilegen?

Jutta Sommerbauer diskutiert die unterschiedlichen Ansätze der »Differenzen-Theoretikerinnen« und zeigt, dass sie vor allem zu einem Beliebigwerden feministischer Theorie sowie einer Verwicklung in endlose Auseinandersetzungen um Identitäten geführt haben. Ausgehend von dieser Analyse entwickelt sie abschließend Vorschläge, wie feministische Theorie ihre gesellschaftskritische Orientierung wieder aufnehmen könnte.

aus dem Inhalt
Theoretischer Zugang
• Feminismus als Kritik
• Die Kategorie Geschlecht
• Postmoderne
Positionsbestimmung des postmodernen Feminismus
• Der postmoderne Feminismus und das feministische Theoriegebäude
Inhaltliche Aspekte
• Die Rezeption des postmodernen Feminismus
– Die US-amerikanische Debatte
– Die deutschsprachige Rezeption
Randbemerkungen zu wechselnden Partnerschaften.
• Gesellschaftliche Transformation und die Neuorientierung feministischer Theorie
• Feminismus auf Partnersuche? Szenen von Theorie-„Ehen“ revisited.
• Politische Transformation und theoretische Neuorientierung
• Feministisch-postmoderne Reflexionen?
IV. Differenzen zwischen Frauen. Zur Kritik einer Debatte
• (K)ein Ausweg aus dem Gleichheits-Differenz-Dilemma
• Die inneren Widersprüche der Differenzen-Debatte
Jenseits von Identitätspolitik und Dekonstruktion

aus der Presse:

Rezension: raumzeit Nr. 26, Tine Plensch

“Jutta Sommerbauer macht Inventur und inspiziert das feministische Theorie-Inventar der neunziger Jahre. In einem kleinen und überschaubaren Band gibt die Autorin einen Überblick über die postmodernen feministischen Debatten (Schwerpunkt Identitätspolitik und Dekonstruktion) und stellt die Sinnfrage: Was hat die stellenweise obsessive Auseinandersetzung mit Differenzen dem Feminismus gebracht, was war daran gut und was nicht?”
Birgit Lang, Frauenzimmer / WeiberDiwan

“Eine brillante, intelligente, fundierte Analyse, die längst überfällig war!”
Dagmar Brunow, Lorettas Leselampe fsk Hamburg und radio unerhört – lesen sie die ausführliche Rezension:
Was ist das Subjekt des Feminismus in Zeiten der Postmoderne?

“Überhaupt tut es dem Buch gut, dass sich die Autorin im Gegensatz zu ‘konstruktiven KritikerInnen’ nicht ständig bemüßigt fühlt auf Alternativen zu verweisen oder mit fertigen Konzepten für einen neuen Feminismus aufzuwarten. Ihr Buch ist keine Handlungsanleitung für Feministinnen, sondern Kritik im besten Sinne des Wortes. Eine solche bezieht ihre Berechtigung aus sich selbst und ist damit beste politische Praxis in dürren Zeiten wie diesen.” Context XXI

Die Autorin

Jutta Sommerbauer, geb. 1977 in Wien, Politikwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Frauenforschung, arbeitet zur Zeit an einem Germanistischen Institut in Bulgarien. Veröffentlichungen in diversen Publikationen.

Informationen zu der Autor*in

Jutta Sommerbauer wurde 1977 in Wien geboren. Von 1995-2002 studierte sie Politikwissenschaft, Gender Studies und Zeitgeschichte in Wien und Huddersfield (GB).
Nach dem Studienabschluss arbeitete sie von 2002-2004 als Deutschlektorin an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien), wo sie zahlreiche AutorInnenbesuche, Kulturveranstaltungen und Konferenzen organisierte.


Von 2003-2004 war Jutta Sommerbauer Studentin am Südosteuropäischen Medienzentrum (Sofia), wo sie das postgraduale Master-Studium „Medien und Interkulturelle Kommunikation“ abschloss. Derzeit ist sie Doktorandin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien und arbeitet an einem Dissertationsprojekt zu bulgarischen NGOs.

Als freie Journalistin berichtet sie regelmäßig über Bulgarien (u.a. für die Wochenzeitung Jungle World, Korrespondenten-Netzwerk n-ost, Context XXI).
Sie ist Autorin des Buches Differenzen zwischen Frauen. Positionsbestimmung und Kritik des postmodernen Feminismus (Unrast-Verlag: Münster 2003) sowie Herausgeberin von Männlichkeit – Weiblichkeit: Transformationen eines politischen Entwurfs (Verlag Variant: Sofia 2004, bulgarisch/deutsch).

Aktuelle publizistische Veröffentlichungen
(Auswahl aus dem Internet)

** „Es geht um die Wurst“, in: http://www.n-ost.de , (siehe Link „Bulgarien“)

** „Auf den Spuren von Baj Ganjo: Die Rückkehr nach Europa auf Bulgarisch”, in:
Context XXI, Nr. 4-5/2004; http://www.contextxxi.at/
** "Freie Entfaltung im Frauenraum? Über ein unmögliches Verlangen", in: derive. Zeitung für Stadtforschung, Nr. 15/2004

** „Warten auf Einlass. Im Jahr 2007 soll Bulgarien Mitglied der EU werden“, in:
Jungle World, Nr. 49/2004; http://jungle-world.com/seiten/2004/49/4447.php