Differenz – Mainstream oder Kritik?
“Eine brillante, intelligente, fundierte Analyse, die längst überfällig war!”
Dagmar Brunow, Lorettas Leselampe im Freien Sender Kombinat, Hamburg
“Für Sommerbauer ist klar: mit einem reformistischen Ansatz, der sich von (feministischen) Utopien verabschiedet hat, ist keine Emanzipation von Herrschaft zu erreichen. …
Dieses Buch zu lesen ist eine Herausforderung, eine Notwendigkeit, ein Muss für feministische Theoretikerinnen. Für Diskussionsstoff ist gesorgt.” Karin Eckert, an.schläge, juli august 2004
Differenzen zwischen Frauen: Seit dem Beginn der Neunziger Jahre ist die feministische Kritik an einer universal angenommenen »Schwesternschaft« auch im deutschsprachigen Raum populär geworden. Die neue Aufmerksamkeit, die vor allem von postmodern-feministischer Seite gegenüber den »multiplen weiblichen Identitäten« eingefordert wird, reiht sich ein in die Betonung von Verschiedenheit, Pluralität und des Lokalen – eine Entwicklung, die die Beschäftigung mit Geschlechterverhältnis und Gesellschaft in den Hintergrund hat treten lassen.
Es stellt sich daher die Frage, ob die Debatte um die Differenzen die feministische Kritik- und Handlungsfähigkeit wirklich erweitert hat. Kann der zerteilende Blick überhaupt noch emanzipatorische Perspektiven freilegen?
Jutta Sommerbauer diskutiert die unterschiedlichen Ansätze der »Differenzen-Theoretikerinnen« und zeigt, dass sie vor allem zu einem Beliebigwerden feministischer Theorie sowie einer Verwicklung in endlose Auseinandersetzungen um Identitäten geführt haben. Ausgehend von dieser Analyse entwickelt sie abschließend Vorschläge, wie feministische Theorie ihre gesellschaftskritische Orientierung wieder aufnehmen könnte.
aus dem Inhalt
Theoretischer Zugang
• Feminismus als Kritik
• Die Kategorie Geschlecht
• Postmoderne
Positionsbestimmung des postmodernen Feminismus
• Der postmoderne Feminismus und das feministische Theoriegebäude
Inhaltliche Aspekte
• Die Rezeption des postmodernen Feminismus
– Die US-amerikanische Debatte
– Die deutschsprachige Rezeption
Randbemerkungen zu wechselnden Partnerschaften.
• Gesellschaftliche Transformation und die Neuorientierung feministischer Theorie
• Feminismus auf Partnersuche? Szenen von Theorie-„Ehen“ revisited.
• Politische Transformation und theoretische Neuorientierung
• Feministisch-postmoderne Reflexionen?
IV. Differenzen zwischen Frauen. Zur Kritik einer Debatte
• (K)ein Ausweg aus dem Gleichheits-Differenz-Dilemma
• Die inneren Widersprüche der Differenzen-Debatte
Jenseits von Identitätspolitik und Dekonstruktion
aus der Presse:
Rezension: raumzeit Nr. 26, Tine Plensch
“Jutta Sommerbauer macht Inventur und inspiziert das feministische Theorie-Inventar der neunziger Jahre. In einem kleinen und überschaubaren Band gibt die Autorin einen Überblick über die postmodernen feministischen Debatten (Schwerpunkt Identitätspolitik und Dekonstruktion) und stellt die Sinnfrage: Was hat die stellenweise obsessive Auseinandersetzung mit Differenzen dem Feminismus gebracht, was war daran gut und was nicht?”
Birgit Lang, Frauenzimmer / WeiberDiwan
“Eine brillante, intelligente, fundierte Analyse, die längst überfällig war!”
Dagmar Brunow, Lorettas Leselampe fsk Hamburg und radio unerhört – lesen sie die ausführliche Rezension:
Was ist das Subjekt des Feminismus in Zeiten der Postmoderne?
“Überhaupt tut es dem Buch gut, dass sich die Autorin im Gegensatz zu ‘konstruktiven KritikerInnen’ nicht ständig bemüßigt fühlt auf Alternativen zu verweisen oder mit fertigen Konzepten für einen neuen Feminismus aufzuwarten. Ihr Buch ist keine Handlungsanleitung für Feministinnen, sondern Kritik im besten Sinne des Wortes. Eine solche bezieht ihre Berechtigung aus sich selbst und ist damit beste politische Praxis in dürren Zeiten wie diesen.” Context XXI
Die Autorin
Jutta Sommerbauer, geb. 1977 in Wien, Politikwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Frauenforschung, arbeitet zur Zeit an einem Germanistischen Institut in Bulgarien. Veröffentlichungen in diversen Publikationen.