Die Nacht
Dieses außerordentlich dichte Werk von Jaime Saenz – an dem zweifelsohne all diejenigen Gefallen finden werden, denen unser materiell geprägter Alltag ohne Geheimnisvolles nicht genügt – stellt im Grunde die Erkenntnis dar, dass die Welt den Unbequemen nicht will:
»Was sie will, ist, dass du gehst und verschwindest
– Was sie will, ist, dass du nicht mehr hier bist.«
Der Welt und somit dem Schmerz, der Angst, dem Unbehagen kann man nur entgehen durch das Eintauchen in die Nacht:
»Viele Dinge, sehr seltsame, leuchten im Licht der Nacht
– die Dinge werden wieder zu dem, was sie sind,
– und man selbst wird zu dem, was man ist.«
Die Ferne durchschreiten
Auch in diesem Werk ist Jaime Saenz ein Suchender, einer der im Begriff ist, die Ferne zu durchschreiten, die ihn von dem Gesetz der Welt trennt. Das Hier und Jetzt, die Menschen mit ihrem Gehabe, ihrer Moral, ihren Ticks und Eitelkeiten und ihrem Geschrei, wenn sie glauben, ihre kostbare Existenz sei bedroht, muss man einfach nur ertragen, »wer weiß, warum«. Die Sehnsucht des Dichters gilt jedoch dem Unvergänglichen:
»In der tiefen Dunkelheit der Welt
muß es die Weisheit geben«
»Die Dunkelheit ist das Gesetz der Welt«