Ausgehend vom Fall des politischen Gefangenen Mumia Abu-Jamal behandelt das Buch die Entwicklung des monströsen US-amerikanischen strafenden Staates, in deren Zuge die Zahl der Gefängnisinsassen des Landes beinahe die Grenze von zweieinhalb Millionen Menschen erreichte. So wurde das US-amerikanische Strafvollzugsystem zum größten der Welt. Die Erörterung dieser Entwicklung zeigt unmissverständlich die entscheidende Rolle der Gefängnisse für die Etablierung des neoliberalen Staates in den USA.
“Ein Verdienst des Autors ist es, das hier nicht nur eine Faktenfülle präsentiert wird, sondern eine systemische Einordnung. Ausgehend vom konkreten Fall des Journalisten und politischen Aktivisten Mumia Abu-Jamal, entwickelt sich ein deutliches Szenario des strafenden Staates …”
Ulf Engelmayer, StadtRadio Göttingen 107,eins; Sendung radiolounge 17.07.2012
Insbesondere wird die Aufmerksamkeit dem Zusammenhang zwischen dem Inhaftierungswahn und dem Abbau des sozialen Staates gewidmet. Außerdem wird die ausschlaggebende Rolle, die die Ausnutzung des rassistischen Ressentiments durch Medien und Politiker dabei gespielt hat, deutlich. Im Anschluss weist der Autor anhand der Auseinandersetzung mit den sozio-ökonomischen Ergebnissen der neoliberalen Wende nach, dass keineswegs nur »Sozialschmarotzer« bzw. »Kriminelle«, sondern die ganze Gesellschaft im Zuge der neoliberalen Wende betroffen wurde. Daraus wird klar, dass die einzigen tatsächlichen »Gewinner« zu einer dünnen und ohnehin reichen Oberschicht gehören. Abschließend wird auf gangster rap, die Kunst aus den kriminalisierten schwarzen Ghettos, eingegangen. Dabei nimmt Tkachenko die engen Zusammenhänge zwischen sozialen Veränderungen und kulturellen Formen unter die Lupe.