Eine polyphone, wilde Reise durch das Leben der afro-deutschen Protagonist_innen und das kollektive Bewusstsein der Berliner Republik

Contrapunctus

Roman
ISBN: 978-3-89771-605-6
Erscheinungsdatum 30. September 2015
92 Seiten, softcover

8,90 

Contrapunctus wirft einen schonungslosen Blick auf das Leben von vier Schwarzen Deutschen. Im Berlin der Jahrtausendwende kämpfen Indigo, Rutha-Pong, Habibi und Olaudah mit dem kolonialen Erbe der Stadt, ihren Beziehungen und den Symptomen rassistischer Tendenzen in der Gesellschaft.

Indigo leidet seit ihrer Kindheit unter den Symptomen einer rätselhaften Krankheit, deren Ursprung sich die Ärzte nicht erklären können: Sie fällt in Ohnmacht und jeder dieser Anfälle entführt ihr Bewusstsein in eine Welt, in der kollektive Erinnerungen die Wirklichkeit bestimmen. Rutha-Pong steht vor einer schweren Entscheidung: Wird sie Olaudah, den Vater ihres Sohns, nach dessen Haftstrafe wieder in ihr Leben aufnehmen oder wird sie sich für ihren Freund Habibi entscheiden? Habibi hat eine besondere Gabe: Im Schweigen der Anderen erkennt er, was die Menschen zutiefst miteinander verbindet.

Die Form des Romans orientiert sich am musiktheoretischen Konzept der kontrapunktischen Kompositionsweise. Johann Sebastian Bachs Kunst der Fuge wird zum zentralen Bestandteil der Handlung. Die Themen Ohnmacht, Gefangen-Sein, Einwanderung, Heimat, Zugehörigkeit und Verbundenheit sind die Tonarten, auf deren Grundlage sich die Melodien im Text entwickeln. Sie durchlaufen die einzelnen Stimmen, werden in ihrer Umkehrung und auf immer neue Weise miteinander verknüpft.

Informationen zu der Autor*in

Michael Götting ist Autor, Journalist und Kurator. Er schreibt er u.a. für ZEIT ONLINE, Deutschlandfunk und den Tagesspiegel. Am Theater Ballhaus Naunynstraße kuratierte er den Themenschwerpunkt We are Tomorrow zur Berliner Konferenz von 1884 und inszenierte die inklusive Theaterperformance Decolonize Bodies! Minds! Perceptions! Als Dozent unterrichtet er Schreibworkshops für Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, die Friedrich-Ebert-Stiftung und das Archiv der Jugendkulturen.

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