
»Der neu erschienene Sammelband (…) schafft es so, ›Corona‹ als die soziale Katastrophe zu behandeln, die es war und aller Verleugnung zum Trotz auch immer noch ist. Die beiden Herausgeber, Frédéric Valin und Paul Schuberth, versammeln auf 296 Seiten ›Linke Stimmen gegen den Pandemierevisionismus‹. Ideologiekritik, Feminismus und marxistische Staatstheorie sind dabei genauso vertreten wie Perspektiven von Evolutionsbiologie, Medizin und schließlich den postviral Erkrankten selbst. Was sie alle eint, ist die humanistische Weigerung, das Leid und die Leidenden zu vergessen und das materialistische Geschichtsbewusstsein, dass es anders hätte sein können und heute nicht so weitergehen darf. (…) Der Band sagt dem Vergessen den Kampf an und ruft damit implizit, aber auch explizit dazu auf, sich solidarisch gegen die Verhältnisse zu stellen, die die Pandemie hervorgebracht und verdrängt haben. Dabei scheint immer wieder in der und durch die Kritik auf, wie es anders und besser sein könnte. Im Interview mit dem Evolutionsepidemiologen Rob Wallace wird zum Beispiel eine kollektive Wissenschaft von unten vorgestellt, die sich in der Konfrontation mit Impfgegnerschaft und anderer Querdenkerei nicht in Staatsgläubigkeit und technokratisches ›Trust the science‹ flüchtet.« −Kim Posster, nd, 12. Dezember 2025



