
»140 Jahre nach der Berliner Afrikakonferenz (1884/85), auch Kongokonferenz genannt, gibt dieses gut geschriebene Buch einen informativen Überblick über den deutschen Kolonialismus. Es erklärt, welche Gebiete in Afrika und darüber hinaus das Deutsche Kaiserreich beanspruchte, wie die Kolonialherrschaft begann, durchgesetzt wurde und endete. Brutalität, massenhafte Gewalt an Afrikaner:innen war die weit verbreitete Praxis deutscher Militärs – angeordnet von ihren Anführern. (…) Das Buch informiert ausführlich darüber, wie vernichtend der gnadenlose Krieg gegen Herero und Nama zwischen 1904 und 1908 im heutigen Namibia war. (…) Henning Melber, der deutsch-namibische Autor dieses Buches, forschte jahrelang in Namibia, später arbeitete der Wissenschaftler in Südafrika und Schweden. Durch Forschungsaufenthalte in Deutschlandkennt er die hiesigen Debatten über deutschen Kolonialismus, damit verbundene politische Fragen und Kontroversen zur Erinnerungskultur. (…) Zudem veranschaulicht Henning Melber anschaulich das heutige zivilgesellschaftliche Engagement in etlichen Städten und Regionen, wo Menschen unterschiedlicher Herkunft sich – oft entgegen der zögerlichen oder abwehrenden nationalen Politik- beharrlich der kritischen und sachkundigen Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus widmen.« − Rita Schäfer, Africa Positive Nr. 98, August 2025



