»Sie sind ultranational, gewaltbereit, im politischen Mainstream verankert – und sprechen gezielt türkischstämmige Jugendliche an. Ismael Küpelis Buch wirft ein neues Licht auf die Grauen Wölfe. (…) Graue Wölfe. Türkischer Rechtsextremismus in Deutschland ist eine gute Einführung, die sowohl die Geschichte der Organisation als auch ihre Verstrickungen mit dem Staatsnationalismus der Türkei beleuchtet. (…) Ultranationalistische Türk:innen wirken als potenzielle Täter in migrantischen Lebenswelten und sind dabei selbst von rassistischen und antimuslimischen Anfeindungen durch die Dominanzgesellschaft betroffen. (…) Dem Autor zufolge würden viele Menschen in Deutschland nicht erkennen, dass auch Migrant:innen menschenfeindliche Einstellungen haben können. In Essen erreichte eine Liste der türkischen extremen Rechten bei den Integrationsratswahlen 48 Prozent der Stimmen. Und als der Bundestag im Jahr 2016 den Genozid an den Armenier:innen anerkannte, reagierte der Integrationsrat Duisburg mit einer Gegenresolution, die diesen leugnete. (…) Küpeli plädiert für Beratungsangebote und Präventionsarbeit. So gibt es in Deutschland seit den 90ern bundesweite Beratungen gegen Rechtsextremismus. Häufig beraten diese auch bei migrantischer Menschenfeindlichkeit.« − Alieren Renkliöz, der Freitag, 06. August 2025
