Philosophie Magazin über ›Spätfaschismus‹

UNRAST VERLAG Pressestimmen Philosophie Magazin über ›Spätfaschismus‹

»Mit der Frage, inwiefern man die gegenwärtige politische Situation in den USA als Faschismus bezeichnen kann, setzt sich Alberto Toscano in seinem 2023 auf Englisch und in diesem Jahr auf Deutsch erschienen Buch Spätfaschismus auseinander. Dabei schlägt er innerhalb der Debatte einen innovativen dritten Weg ein, indem er die These vertritt, dass die Analogie mit den faschistischen Regimen Italiens und Deutschlands zwar falsch sei, man die USA aber dennoch als faschistisch begreifen müsse. (…) Akribisch arbeitet er deren Faschismustheorien auf, um sie in einem zweiten Schritt mit den gegenwärtigen Geschehnissen abzugleichen. Damit gibt er nicht nur einen sehr guten und kompakten Überblick über die einzelnen Theorien zum Faschismus des Dritten Reichs, sondern es gelingt ihm darüber hinaus, ex negativo die heutige Lage in ihrer Spezifik begrifflich zu fassen und mit einigen auf die gegenwärtige Debatte übertragenen und seiner Meinung nach nicht passenden Erklärungsansätzen und Analogien aufzuräumen. (…) Besonders interessant und für viele Leser sicher provozierend ist Toscanos Blick auf den Liberalismus. Dieser stünde mit seinem impliziten Konzept der Freiheit nämlich nicht – wie von vielen behauptet – in Opposition zum Faschismus. Im Gegenteil baue der Faschismus ganz wesentlich auf der liberalen Idee der Freiheit auf, ja sei ohne diese gar nicht zu denken. (…) Insgesamt ist Toscanos Buch eine Bereicherung für die Debatte um Faschismus. Es bietet nicht nur einen fundierten Überblick über die politiktheoretische und sozialphilosophische Nachkriegsdebatte, sondern weitet den Blick darüber hinaus mit spannenden Ansätzen aus der Black Theory. Besonders hinsichtlich der Geschichte der USA und der systematischen Unterdrückung von Nicht-Weißen scheint die Hinterfragung des Faschismus-Begriffs angemessen.« − Friedrich Weißbach, Philosophie Magazin, 19. Mai 2025

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