»Ich wäre gerne 2021 in Erfurt gewesen. Denn da hat das dortige Institut für Radikalisierungsforschung beim Bildungskollektiv Biko eine Tagung und Veranstaltungsreihe zur Notwendigkeit linksradikaler Kritik und der Bedeutung von Radikalität in linken Bewegungen und deren Subjekten mit dem Titel ›Radikalisiert euch! durchgeführt. Im Anschluss daran ist ein hervorragender Sammelband mit ganz unterschiedlichen Beiträgen erschienen, in dem versucht wird, den ganzen Fächer linksradikaler Kritik an den bestehenden Verhältnissen aufzumachen. (…) Somit macht der Band schon früh klar: ohne Radikalität gibt es keine progressive Veränderung. (…) Neben Beiträgen aus der linksradikalen Bewegungsgeschichte kommen auch Kunst und Alltag in den Fokus der Beitragenden, die sich selbst für den radikalen Weg entschieden haben. Viele Beiträge gehen in die Tiefe der Theorie, aber schnell wird klar: historisch ist gerade nicht der Zeitpunkt, an dem Arbeiter:innen Macht über die Herrschenden im Kapitalismus und Patriarchat gewinnen können. (…) Adorno hat einst geschrieben: ›Es gibt kein richtiges Leben im Falschen‹. Aber es fällt nach dem Lesen dieses Sammelbandes vom Erfurter Biko etwas leichter, angesichts dieser Unmöglichkeit unser Bestes zu tun.« − Karl Radi , graswurzelrevolution 497, März 2025