Arbeit – Bewegung – Geschichte über ›Das Auge des Meisters‹

UNRAST VERLAG Pressestimmen Arbeit – Bewegung – Geschichte über ›Das Auge des Meisters‹

»Künstliche Intelligenz (KI) als arbeitsteiligen Prozess zu verstehen ist der intellektuelle Ausgangspunkt in Matteo Pasquinellis ›Das Auge des Meisters‹, das in der deutschen Übersetzung von Karina Hermes erschienen ist. (…) Im Zentrum steht die Frage nach der verwobenen Beziehung zwischen Arbeit, algorithmischen Regeln und Automatisierung als Kernproblem von KI. (…) Bei allem begründeten Pessimismus mit Blick auf intrinsische Diskriminierungen von KI entlang der Kategorien Klasse, Gender und race kultiviert das Fazit des Buches eine emanzipatorische Perspektive für die Entwicklung einer ›Praxis der sozialen Autonomie‹, ›eine Kultur der Innovation, des Designs und der Planung, die sich für die Bedürfnisse von Gemeinschaften und Kollektiven interessiert‹ (S.276). Die Lösung hierfür ist keine rein technische, sondern das hochpolitische Projekt des Aufbaus einer ›Gegen-Intelligenz‹ (S.277). (…) Seine Übertragung marxistischer Arbeitstheorie auf die Verhältnisse, die in Künstlicher Intelligenz der Gegenwart verdichtet sind, lohnt die Mühen. Die Überlegungen münden darin – und das ist der wohl entscheidendste Debattenbeitrag des Buches – dass KI niemals selbstständig denken können wird, der menschliche Geist bisher nicht imitiert werden konnte. Als Ergebnis einer algorithmischen Erfassung von Arbeitsprozessen besteht KI nach Pasquinelli am Ende eben nicht aus mehr als der Summe ihrer Teile.« − Nina Neuscheler, Arbeit – Bewegung – Geschichte Jg. 24, Heft 1, Januar 2025