»Ziel des vorliegenden Sammelbandes ist es, ›anarchistische Antworten‹ auf die von allen Autor*innen konstatierte tiefe Krise der gegenwärtigen ›globalen gesellschaftlichen Ordnung und der sie bildenden Nationalstaaten‹ (14) zu finden. ›Ein besonderer Schwerpunkt‹ ist dabei ›die Vorstellung und Auseinandersetzung mit einem spezifischen … Ansatz, der sogenannten Paritätischen Ökonomie, Parecon‹ (22). Einen zweiten Schwerpunkt bilden Überlegungen zur soziokulturellen Aus-gestaltung herrschaftsfreier Vergesellschaftungsformen. (…) Als zentraler Punkt bleibt die partizipatorische Planung. Bei dem allen anarchistischen Gesellschaftsentwürfen gemeinsamen ›Bestreben, zu einer herrschaftsfreien Gesellschaft zu gelangen‹ (21), seien weder der Staat noch der Markt von Nutzen. Die permanente Stärkung marktwirtschaftlicher Regulierung in den letzten Jahrzehnten habe nur dafür gesorgt, dass ›die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinanderklafft‹ (16). Und der Staat zementiere ›alle bestehenden gesellschaftlichen Herrschaftsverhältnisse“, weshalb es ihn ›zu überwinden gilt‹ (24). Partizipatorische Planung soll an die Stelle von Markt und zentraler Planung treten und die Mängel von beiden beheben. (…) Von den Beiträgen im nicht-ökonomischen Teil des Bandes ragt Ilse Lenzʼ ›Frauenmacht ohne Herrschaft‹ heraus. Lenzʼ zentrale Fragestellung ist die nach den Bedingungen der Möglichkeit von Geschlechtersymmetrie. Sie greift hierzu auf ethnohistorisch-empirische Berichte über zwei in ihrer Sicht geschlechtssymmetrisch verfasste Gesellschaften – die San in Südafrika und die Irokesen in Nordamerika – zurück.« – Gerhard Hauck, PERIPHERIE – Politik • Ökonomie • Kultur (02-2024)