der Freitag über ›Öffnet die Grenzen!‹

UNRAST VERLAG Pressestimmen der Freitag über ›Öffnet die Grenzen!‹

»Der Journalist John Washington sieht darin nicht nur eine Antwort auf den Klimawandel und koloniale Ungerechtigkeiten, sondern auch einen ökonomischen Vorteil. (…) Er plädiert für eine Welt, in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, dahin zu gehen, wohin er will oder muss. Washington argumentiert mit dem Klimawandel, mit existenzieller Not, damit, dass die reichen Länder im Norden eine historische Verpflichtung gegenüber der Bevölkerung der ehemaligen Kolonien haben. Migration, so Washington, sei effiziente Dekolonisierung. Besonders interessant ist der Essay da, wo der Autor über migrationsökonomische Zusammenhänge schreibt. (…) Bei Washington finden sich dazu Zahlen. (…) Das Vorurteil, dass Migrant*innen Einheimischen die Jobs nehmen würden, ignoriert, dass die Zahl der Arbeitsplätze in einem Land keine Konstante ist. Deswegen muss Migration nicht zwingend negativen Einfluss auf die Arbeitsmarktsituation schlechter ausgebildeter Einheimischer haben. Neue Bewohnerinnen bringen neue Bedürfnisse und, weil sie meist mit Erspartem kommen, auch Kaufkraft. Migration kann Arbeitsplätze schaffen. (…) John Washington [denkt] auch über die Überwindung des Systems der Nationalstaaten nach. Denn die Nation gehe mit einer gekünstelten und oft erzwungenen Identität einher, die durch ausschließende Praktiken und ein räuberisches und besitzergreifendes Verhältnis zum Territorium gekennzeichnet sei. Statt eines legitimen Staatsvolkes könne man Kooperation und Verantwortung zu organisierenden Prinzipien der Gemeinschaft machen. Entscheidend für die Mitgliedschaft in der Gruppe wäre nicht die Herkunft, sondern die Bereitschaft, sich um die Menschen, Tiere, Wälder und Meere eines Landes zu kümmern. In diesem utopischen Entwurf hätten diejenigen keinen Platz, die das Land ausbeuten und zerstören.« –  Alieren Renkliöz, der Freitag, 24. Dezember 2024

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