»Die schöne, unbeschwerte Welt des Musicals, große Produktionen, riesige Hallen mit angeschlossenen Hotels und Unterhaltungszentren, all das stellt Nepomuk Riva in Frage. Sein Buch ›Der König der Raubtiere. Orientalismus, Rassismus und kulturelle Aneignung in Disneys Musicalwelt‹ nähert sich dieser ganzen Reihe von Problemen aus verschiedenen Richtungen. Riva gelingt es, seine These mit Hilfe von Fans, Darstellern, einer ganzen Reihe wissenschaftlicher Arbeiten und den Managern von Disney, soweit sie sich geäußert haben zu begründen und zu festigen. Die Befragten zeichnen ein Bild, das darauf hinausläuft, dass die gesamte Musicalwelt eine Reihe von Problemen mit sich herumträgt. Und Riva erklärt, wie und warum sie nicht benannt werden. (…) Dabei ist die kulturelle Aneignung in den Musicals unabdingbar für deren wirtschaftlichen Erfolg, dabei wird der Orientalismus offen auf der Bühne zur Schau gestellt, dabei sind rassistisch problematische Besetzungsmuster bei jeder Aufführung zu sehen, führt Riva aus. Aber keiner dieser Umstände ist der große, das Disney-Vermarktungskonzept erschütternde Vorfall, zu sehr wird das dargestellte Falsche als das Richtige gesehen. (…) Und Familienvater Riva liefert zum Ende des Buchs auch noch einen Praxisleitfaden für verantwortungsvollen Umgang mit Produkten aus dem Hause Disney, in dem er beschreibt, wie er Zuhause vorgeht.« – Andreas Gugau, STIMME, 05. Dezember 2024