nd über ›Schläfer im Sand‹

UNRAST VERLAG Pressestimmen nd über ›Schläfer im Sand‹

»Urlaub am Strand von Andalusien ist Urlaub am Friedhof Europas. Im Sand liegen, wo vor wenigen Stunden Tote angespült wurden. Die haben die Müllsammler weggeräumt, die ansonsten auch die toten Fische zur Müllkippe bringen. Der weiße Deutsche Guero und der Mexikaner Carlos sind hier ein eingespieltes Team. Vor dem Aufstehen sammeln sie tote Fische und Müll an den Touristenstränden Andalusiens und verdienen damit ihr Geld. (…) Wenig später finden die beiden die Leiche des jungen Thenga aus dem Senegal am Strand, im Shirt der Nummer 9 von Barca – Ronaldo. Während die einen um Matches gewettet haben, ist der andere im Fußballtrikot gestorben. (…) Wie Pampuch gegenüber dem ›Tagesspiegel‹ erklärte, soll ihr Buch ein ›engagierter Polit-Comic‹ sein, der sich verschiedener Genre-Traditionen wie der ›surrealen Reise- und Abenteuergeschichte‹ und der ›Groteske‹ bediene. In der Tat machen die Bilder das Lesen schwer. Zurücklehnen kann man sich nicht. Die Texte und Zeichnungen sind kompliziert angeordnet. Die Figuren sehen sich ähnlich und verschwimmen in schwungvollen Farbflächen. (…) Die Situationen wechseln schnell und lassen keine Zeit zum Durchatmen und Orientieren. Das mag Leserinnen und Leser abschrecken, es kann jedoch auch gewollt sein, dass dies eben keine Geschichte zum Runterlesen ist, sondern eine Geschichte, die einen beschäftigen soll. Die es gerade den europäischen Lesern nicht einfach macht. (…) ›Schläfer im Sand‹ lässt sich jedoch nicht von Pathos oder Mitleid davontragen. (…) Es (geht) um die Normalität des Alltags, die das Grauen übertüncht, das Menschen dazu bringt, sich auf den Weg nach Europa zu machen.« – Yaro Allisat, nd, 21. November 2024