»Anarchismus als grundvernünftige Alternative zu Staat und Kapitalismus? Kann und soll man das im Jahr 2024 ernst nehmen? Und was ist heute überhaupt unter dem Begriff Anarchie zu verstehen? Dies zu beantworten und aktuelle Positionen zu Gesellschaftsentwürfen ›zwischen partizipatorischer Wirtschaft, herrschaftsfreier Vergesellschaftung und kollektiver Entscheidungsfindung‹ zu präsentieren, ist das Verdienst dieses Sammelbands. Es geht um Anarchismus jenseits von landläufigen und diffamierenden Zuschreibungen von bombenwerfender Sozialrevolution bis dosenbierseligem Punk-Hedonismus. Vielmehr werden auf über 450 Seiten Utopien und real existierende Kontrastmodelle vorgestellt, die Verteilungsgerechtigkeit, Umweltschutz, Solidarität, Hierarchieabbau und die Überwindung egoistischer Nationalismen propagieren und sich als Gegenentwürfe zum krisengeschüttelten, ungerechten und aus dem letzten Loch pfeifenden Kapitalismus empfehlen. (…) Detailliert wird gezeigt, wie Gesellschaften ohne die gewohnte staatliche Ordnung funktionieren können, wie Wirtschaft und Wertschöpfung ohne Ausbeutung, ›freien Markt‹ und sogar ohne Geld umsetzbar wäre, und warum wir damit gerechter und lebenswerter als in unserer heutigen Lebenswirklichkeit fahren könnten.« – Peter Kunz, Muh, Heft 54, Herbst 2024