»Der Herausgeber und Aktivist Grebenjak gibt mit dem Band eine Art Kartografie und Standortbestimmung der deutschsprachigen Klima(gerechtigkeits)bewegung. Im Hauptteil des Buches stellen Aktivist*innen der wichtigsten Organisationen – von Fridays for Future und Greenpeace bis zu Lützerath Lebt! und der Letzten Generation – überblicksartig und subjektiv die Geschichte, Strategien, Herausforderungen und Perspektiven ihrer Gruppierungen dar. Gemeinsam bilden sie das, was Grebenjak zu Beginn als ›Ökosystem‹ einführt: die Klimabewegung als ein offenes, dynamisches und komplexes System, in dem jeder Teil seine je spezifische Rolle ausfüllt. Durch eine Vielzahl an Taktiken und Strategien, die verfolgt werden, ergänzen sich so im Optimalfall liberale, radikale und widerständige Akteur*innen symbiotisch. So ein System ist zudem, um im Bild zu bleiben, auf eine funktionierende ›Umwelt‹ angewiesen; es kann nur gedeihen, wenn die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen passen. (…) [Die] Einzelporträts leben davon, dass sie in ihrer Gesamtheit – mal implizit, mal explizit – die zentralen Konfliktlinien und Herausforderungen der Klima(gerechtigkeits)bewegung und linker Politik im Allgemeinen thematisieren. Dies betrifft Fragen zum Verhältnis von Klasse und Identität, zu Strategien, Taktiken und Bündnispolitik, nach Militanz und Radikalität sowie nach gesellschaftlicher Anschlussfähigkeit, das Verhältnis zu Staat, Institutionen und Polizei, den Umgang mit Repressionen. Dem Herausgeber Grebenjak sowie zahlreichen Autor*innen gelingt es, die Porträts theoretisch wie historisch zu kontextualisieren und einer kritischen Reflexion zugänglich zu machen. Denn eine solche – darüber herrscht von der ersten bis zur letzten Seite Einigkeit – braucht es dringender denn je. (…) Diese ›Vogelperspektive‹ Grebenjaks ist es, die das Buch so lesenswert macht: In nüchterner, klarer Sprache ordnet und systematisiert der Herausgeber die vielschichtigen Beiträge und bringt somit Klarheit in eine verworrene, mitunter hitzige Debatte.« – Johannes Greeß, Neues Deutschland, 21. Juni 2024