»Seine Augen liegen schräg, Seitenscheitel, Anzug, den Finger hält er wissend nach oben. ›Family Values‹ ist unter ihm eingeblendet. So erklärt der im Fernsehen gezeigte Politiker: ›Eltern müssen für ihre Entscheidung, Kinder zu kriegen, Verantwortung übernehmen. Wenn sie es sich nicht leisten können, in einer teuren Gegend zu wohnen, müssen sie umziehen.‹ Eine resigniert wirkende Frau sitzt mit ihren drei Kindern auf der Couch vor dem Fernseher. Sie kommentiert: ›Das Zwei-Kinder-Limit beim Kindergeld und die Kürzungen vom Wohngeld haben dazu geführt, dass ich kaum die Miete bezahlen kann. Wir könnten unsere Wohnung verlieren.‹
So bringt eine Illustrationen treffend das Abstraktum ›Neoliberalismus‹ auf den Punkt. Die Zeichnungen stammen von Danny Noble, die für ›Was It … Too Much For You?‹ mit dem Comedy Woman in Print Award ausgezeichnet wurde. Kurze, wissenschaftliche Zusammenfassungen in dem bunten Theorieband stammen von den beiden Brightoner Soziologinnen Laura Harvey und Sarah Leaney.[…]
Zum Ende hin bewegt sich das Buch in eine konkret-utopische Richtung, bespricht verschiedene Formen des Widerstands (z. B. Gewerkschaften, private Kämpfe in den öffentlichen Raum tragen) und nennt verschiedene Theoretiker:innen, die sich mit diesen Aktionsformen beschäftigt haben. Aufgrund der Kürze ist es jedoch schwer, sich in die verschiedenen Themenfelder einzufinden, vieles wird kurz benannt und wenig mit Beispielen aus dem Leben außerhalb theoretischer Abhandlungen begründet. Mit seiner Stärke in der Einführung theoretischer Diskurse ist das Handbuch somit eine hilfreiche Einführung für Menschen, die Lust haben sich mit gesellschaftlichen Theorien zu beschäftigen.« – Jona Larkin White, Direkte Direkt Aktion, 02.08.2023