graswurzelrevolution über ›Einen Westen hat es nie gegeben & Fragmente einer anarchistischen Anthropologie‹

UNRAST VERLAG Pressestimmen graswurzelrevolution über ›Einen Westen hat es nie gegeben & Fragmente einer anarchistischen Anthropologie‹


»[…] Die beiden Beiträge des US-amerikanischen Kulturanthropologen und politischen Aktivisten David Graeber (1961-2020) – Einen Westen hat es nie gegeben (2007) und Fragmente einer anarchistischen Anthropologie (2004) – wurden bereits beim Peter Hammer Verlag veröffentlicht. Für diese vorliegende Publikation wurden die Übersetzungen beider Beiträge noch einmal überarbeitet und aktualisiert. Der fragmentarisch wirkende Text über anarchistische Anthropologie ist einer der einflussreichsten Texte Graebers in der zeitgenössischen Rezeption, weist aber immer noch eine hohe Aktualität auf. Eingangs merkt er an: ›Was folgt, ist eine Reihe von Gedanken und Skizzen zu möglichen Theorien und Kleinmanifesten. ‹ (S. 17). Dabei thematisiert er u.a. auch die Gründe, warum es kaum eine Auseinandersetzung mit Anarchismus im universitären Raum gibt. Gleichzeitig zeigt er am Beispiel der Kulturanthropologie auf, dass es Überscheidungen und Ähnlichkeiten zwischen klassischen kulturanthropologischen Ansätzen und anarchistischer Theorie gibt – z. B. am Beispiel Marcel Mauss, was eine Auseinandersetzung mit dem Themenfeld fruchtbar machen würde. Dabei schwingt bei ihm sympathischer Weise auch stets eine klare Abgrenzung des Anarchismus gegenüber dem Marxismus mit. Weitere Themen sind: Gegenmacht, Konzept der Revolution, Anti-Utopismus, Globalisierung, Kampf gegen Arbeit usw.. Es handelt sich um eine Art Steinbruch von Ideen für einen aktuellen Anarchismus. Graeber beendet jene Fragmente mit der Aussage: ›Ich bin der Ansicht, die Anthropolg_innen sollten mit Ihnen [den Anarchist_innen] gemeinsame Sache machen. Wir wissen um Mittel und Möglichkeiten, die von enormer Bedeutung für die menschliche Freiheit sind. Fangen wir damit an, einige Verantwortung dafür zu übernehmen.‹ (S. 123).  Der zweite Beitrag von Graeber mit dem Untertitel Die Demokratie erwächst aus den Zwischenräumen entstand laut eigener Angaben aus Graebers ›Erfahrungen mit der alternativen Globalisierungsbewegung‹ (S. 125). In diesem Beitrag diskutiert er das Konzept der Demokratie – unter der Perspektive, dieses Konzept als rein westlich zu hinterfragen. Er zeigt sich dabei als reflektierter und kompetenter politischer Theoretiker.  Alles in allem zwei empfehlenswerte Titel aus dem Hause Unrast!« – Maurice Schuhmann, graswurzelrevolution #478, April 2023

Mehr…