»Wenn Hausarbeit entlohnt würde, würde das Reproduktionsarbeit gesellschaftlich aufwerten? Aber werden durch Lohn für Hausarbeit Geschlechterrollen und die patriarchale Norm nicht zementiert? Oder ermöglicht er einen antikapitalistischen und antisexistischen Kampf? Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wiesen Sozialistinnen darauf hin, dass Hausarbeit zur Produktion von Arbeiter:innen für ein kapitalistisches Wirtschaftssystem dient und forderten ›Lohn für Hausarbeit‹, um diese unbezahlte Arbeit sichtbar zu machen. Eine Forderung, die in den 1970er Jahren wieder aufgenommen wurde. U.a. durch Mariarosa Dalla Costa, die 1972 mit dem Manifest Die Macht der Frauen und der Umsturz der Gesellschaft kontroverse Diskussionen auslöste. Der Band beinhaltet nicht nur diesen, sondern die wichtigsten Texte der marxistisch-feministischen Theoretikerin und Aktivistin Dalla Costa aus den Jahren 1972-2008. Zu lesen sind historische Debatten, die heute noch aktuell sind, sei es in den Diskussionen um Care-Arbeit oder Liebe oder um die Ausbeutung von Migrantinnen aus dem Osten als Sorgearbeiterinnen. Und von historischen Kämpfen, die auch heute in der Bestreikung von Sorgearbeit münden. Ein Buch, das Dalla Costas wichtige Rolle in der 2. Welle aufzeigt und ihr umfassendes Werk auf Deutsch zugänglich macht, um heute noch daraus zu schöpfen. « – Andreea Zelinka, WEIBERDIWAN Winter 22/23
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