»In ihrem in Bezug auf theoretischen Inhalt und analytischer Schärfe eindrucksvollen Werk stellt die argentinische Anthropologin Rita Segato einen Zusammenhang zwischen Kolonialismus, Kapitalismus, Kriegen, staatlichen Strukturen und der Bedeutung von weiblichen Körpern bzw. der Gewalt an Frauen her. […]
Ein wichtiges Werk, so relevant wie auch das Schaffen Segatos insgesamt, welches einen wesentlichen Beitrag zur feministischen Theorie- und Gesellschaftsentwicklung abseits eurozentristischer Vereinnahmungen darstellt und von den Verhältnissen in Südamerika ausgeht. Aufgrund tiefer Detaillierungen, analytischer Weitsicht und theoretischen Einbettungen braucht es Zeit und den Willen sich mit dem Buch zu befassen. Doch Durchhaltevermögen und Beharrlichkeit werden belohnt: Nach der Lektüre bleibt die Leser*innenschaft nicht nur mit relevantem Theorie-Input sondern auch mit Ideen, wie Diskurse veränderbar und gestaltbar sein können, ermutigt zurück. Sowie mit einem umfassenden Verständnis über die Bedeutung von Femiziden und Femi-geno-ziden für die Etablierung spätkapitalistischer, neokolonialistischer Gesellschaftsordnungen, woraus sich auch die Bedeutung des Abbaus von (extremem) Reichtum und die untrennbare Verknüpfung zwischen staatlichen und parastaatlichen (z.B. mafiösen) Strukturen, in die alle Staaten mehr oder weniger verwoben sind, ergibt. Meine bisherigen Ausführungen sollen nicht den Eindruck erwecken das Werk sei an irgendeiner Stelle ermüdend oder überfordernd. Das ist nämlich ganz und gar nicht der Fall: Die Leser*innenschaft wird mit verschiedenen übersichtlichen roten Fäden jederzeit logisch durch das Buch geführt und an keiner Stelle überfrachtet oder überfordert. Komplexe Begriffe werden darüber hinaus im anhängenden Glossar erläutert. Ein Buch, welches nicht nur in jedes feministische, antikapitalistische und rassismuskritische Bücherregal, sondern auch in die Curricula der Studiengänge von Jurist*innen, Pädagog*innen, Diplomat*innen, Politiker*innen etc. gehört. Großes Kompliment an den Unrast Verlag für die Übersetzung und Veröffentlichung dieses für zeitgenössische Politik und Problematiken so relevanten Werkes!« – Sabrina Lügt, Trust Fanzine #216, Oktober/November 2022#
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