»Mattick konnte als Theoretiker aus Erfahrungen in radikalen Arbeitermilieus in Deutschland und Amerika schöpfen, die vielen Intellektuellen meistens verwehrt bleiben. […] In dem Interview kommtall das zur Sprache, was in der einschlägigen Literatur selten Thema ist: das Alltagsleben, Liebesbeziehungen, Spannungen zwischen Alten und Jungen sowie zwischen Arbeitern, Künstlern und Intellektuellen. […] Nach dem Abflauen der revolutionären Welle geht Mattick 1926 nach Amerika, wo er Kontakt zu den Industrial Workers of the World (IWW) aufnimmt. Die Zeit der Großen Depression, so Mattick, sei „wahrscheinlich die schönste Periode“ seines Lebens gewesen, in der er rund um die Uhr in der autonomen Arbeitslosenbewegung Chicagos aktiv war. Schon die Schilderung dieser auch im linken Gedächtnis kaum präsenten Bewegung, die mit Besetzungen leerstehender Geschäfte, Stromklau und Volksküchen an die italienische Autonomia erinnert, lohnt die Lektüre.«
Felix Baum, taz, 03./04.05.2014