taz über ›Die AfD und die soziale Frage‹

UNRAST VERLAG Pressestimmen taz über ›Die AfD und die soziale Frage‹

»Das Buch ›Die AfD und die soziale Frage‹ von Stefan Dietl rührt an ein Tabu: Überdurchschnittlich viele Gewerkschaftsmitglieder wählen die rassistische Partei. Das überrascht zwar einerseits nicht, weil es in den vergangenen Jahren immer wieder Studien gab, die einen erhöhten Pegel rechten Gedankenguts unter den organisierten Beschäftigten feststellten. Doch widerspricht das eklatant dem Selbstverständnis der DGB-Gewerkschaften. […] Richtig spannend – und provokativ – wird es im letzten Drittel: ›Die AfD stoppen – Gegenmacht organisieren.‹ Hier beschreibt Dietl zugespitzt die Politik der DGB-Gewerkschaften in den vergangenen 20 Jahren. Die sozialpartnerschaftliche Vorstellung, dass Arbeitgeber und Beschäftigte letztendlich in einem Boot sitzen und gemeinsam in Konkurrenz zu Betrieben im Ausland stehen, sei anschlussfähig an AfD-Positionen. Gleiches träfe für das Leistungsprinzip zu. Das werde vor allem von qualifizierten FacharbeiterInnen und Angestellten hochgehalten – einer Gruppe, die sich stark bedroht fühlt. Nicht wenige versuchen, den Abstiegsängsten durch Abgrenzung nach unten zu begegnen. Dietl wirft den Gewerkschaften vor, der Entsolidarisierung Vorschub geleistet zu haben. Statt dem Sozialabbau entschieden entgegenzutreten, werkelten Funktionäre mit an neuen Regeln zu Leiharbeit oder an den Hartz-IV-Gesetzen. Und während weltweit in vielen Gewerkschaften prekär Beschäftigte für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen streiten, ›setzen die deutschen Gewerkschaften auf Regulierung und Kontrolle durch den Staat‹.« – Annette Jensen, taz, 16./17. September 2017

 

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