»›Linke Melancholie‹ reklamiert eine linke Erinnerungskultur, wo sie weitgehend verloren scheint, um die ›Stärke‹ aus einer ›verborgenen Tradition‹ zu revitalisieren. Insofern geht es um Erinnerung an eine oder die Zukunft, wofür Enzo Traverso eindrucksvoll argumentiert. Das Buch gehört in jeden linken auch radikaldemokratischen Diskussionszusammenhang, um die Inhalte aufzunehmen, abzuwägen, zu kritisieren, fruchtbar zu machen – auch um zu aktivieren, und zwar gegen bleiern erscheinende Verhältnisse, gegen den auflastenden Druck aus nicht nur historischen, sondern weltweit aktuellen »Niederlagen«, um daraus, so Traverso nicht nur im Subtext und nicht nur kreisend um Hoffnung und Utopie, zu lernen, strategisch und taktisch, auf ›dass der Bann der Gesellschaft einmal doch sich löse.‹ (Adorno)« – Arnold Schmieder, socialnet, 21. Mai 2019