»Die Autor*innen sind sich berechtigterweise darin einig, dass das Sehen von und das Reden über Klassen keineswegs zu bedeuten hat, die anderen Identitäts- bzw. Differenzkategorien außer Acht zu lassen. Und das ist noch immer keine selbstverständliche Positionierung. Denn anstatt intersektional das Zusammenwirken von hierarchischen Machtstrukturen nach Klasse, Geschlecht, Ethnizität, Sexualität etc. aufzuklären, wird in unschöner Regelmäßigkeit Sozial- gegen sogenannte Identitätspolitik ausgespielt; ›auch in einem liberalen Intellektuellendiskurs, der sich für links hält, wenn er dem Phantasma frönt, ein Übermaß an Gender-Sternchen und Transpersonen-WCs hindere ›uns‹ daran, endlich von Ausbeutung zu sprechen. Solch ein Diskurs erörtert gern seine Gender-Phobien – und eher selten Fragen von Ausbeutung.‹ An welche Feuilletongrößen Robnik dabei wohl gedacht hat? Das eine zu diskreditieren, um das andere erst gar nicht ernsthaft thematisieren zu müssen, nützt bekanntlich nur den Kräften, die den Status quo der ›alten Normalität‹ konservieren wollen.« – Peter Kaiser, skug, 6. Dezember 2021